MH17: Niederländisches Gericht zieht keine weiteren Versionen des Absturzes in Betracht

MH17: Niederländisches Gericht zieht keine weiteren Versionen des Absturzes in Betracht

Das niederländische Gericht, das sich mit der MH17-Katastrophe im Osten der Ukraine im Jahr 2014 befasst, kündigte an, dass es sich auf die von den Ermittlern vorgelegte Version der Vorfalls konzentrieren wird.

„Es ist nicht Aufgabe der Verteidigung, in diesem Prozess die Richtigkeit alternativer Szenarien der Geschehnisse zu beweisen“, sagte einer der Richter bei der Anhörung am Mittwoch.

Seiner Meinung nach sollte die Verteidigung einfach versuchen zu beweisen, dass die konkreten Vorwürfe gegen ihren Mandanten unbegründet seien.

Das Gericht betonte, dass es viele Anträge der Verteidigung auf Durchführung zusätzlicher Untersuchungen erhalten habe. „Einige Anträge hätten früher gestellt werden können“, sagte der Richter.

Je später ein Antrag eingereicht wird, desto strenger seien die Kriterien für seine Genehmigung durch das Gericht, meinte er. „Die Verteidigung hat kein uneingeschränktes Recht, zusätzliche Untersuchungen zu beantragen. Das Gericht muss sicherstellen, dass die Prüfung des Falles ohne Verzögerung durchgeführt wird“, ist des Richters Auffassung.

Am Mittwoch listete das Gericht die von der Verteidigung eingereichten Anträge auf zusätzliche Untersuchungen auf und erklärt, warum ein Antrag angenommen oder abgelehnt wird.

Die Boeing-777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 von Amsterdam (Niederlande) nach Kuala Lumpur (Malaysia) wurde am 17. Juli 2014 über der Region Donezk abgeschossen. Alle 298 Menschen an Bord wurden getötet.

Die Ursache der Katastrophe wird von einem gemeinsamen Untersuchungsteam (JIT) untersucht, dem Vertreter der Strafverfolgungsbehörden aus der Ukraine, den Niederlanden, Belgien, Australien und Malaysia angehören.

Im September 2016 wurden im Rahmen der Untersuchung die Schlussfolgerungen veröffentlicht, wonach das Flugzeug von einer Rakete abgeschossen wurde, die von einem SAM-System Buk gestartet wurde. Vor einem Jahr wurde bekannt gegeben, dass dieses System der in Kursk stationierten russischen 53. Luftabwehrbrigade gehörte und der Donbass-Miliz übergeben worden war.

Am 19. Mai 2019 klagte die Untersuchungsgruppe offiziell vier Personen der Beteiligung am Absturz der MH17 an: die Russen Igor Girkin (Strelkow), Sergei Dubinski, Oleg Pulatow und den Ukrainer Leonid Chartschenko. Keiner von ihnen ist vor Gericht erschienen. Zurzeit ist Pulatow der einzige Angeklagte in diesem Fall, der seine Anwälte zur Anhörung schickte.

Russische Beamte haben wiederholt die Vorwürfe, Russland sei in den Absturz des malaysischen Flugzeugs im Osten der Ukraine verwickelt gewesen, zurückgewiesen.

[hrsg/russland.NEWS]

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