Merkel in den USA über Gastransit durch die Ukraine

Merkel in den USA über Gastransit durch die Ukraine

Bundeskanzlerin Angela Merkel will bei ihrem Besuch in den USA das Thema Gastransit durch die Ukraine diskutieren. Ihrer Meinung nach wird die Ukraine auch nach der Einführung von Nord Stream 2 „ein Transitland“ für Deutschland bleiben.

Wir werden alles tun, um deutlich zu machen, dass Nord Stream 2 auf keinen Fall ein Ersatz für den versprochenen Transit durch die Ukraine ist. Wir werden dieses Thema heute zusätzlich besprechen, und es wird bei meinem Amerikabesuch eine gewisse Rolle spielen, denn die USA legen natürlich ebenso wie wir großen Wert auf den Transit durch die Ukraine“, sagte Merkel vor ihrem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenski. Kiew habe Bedenken in dieser Angelegenheit und Berlin nehme diese ernst.

Selenski sagte bei einem Briefing, dass das Thema Nord Stream 2 bei Treffen im Normandie-Format angesprochen werden sollte. Er glaubt, dass die Pipeline die Energiesicherheit des Landes bedroht. „Das Risiko, dass die Ukraine vom Gas und vom Gastransit abgeschnitten wird, ist realistisch – das ganze Territorium der Ukraine ist in Gefahr. Außerdem darf der vorübergehend besetzte Teil des Donbass kein Gas erhalten, das ist eine Frage der Sicherheitsgarantien auf diesen Gebieten, die von allen Teilnehmern des Normandie-Formats übernommen wurden“, (zitiert von RIA Novosti)

Der Bau des ersten Strangs von Nord Stream 2 wurde am 10. Juni technisch abgeschlossen. Die auf russischer und deutscher Seite verlegten Abschnitte waren miteinander verbunden. Der Betreiber der Nord Stream 2 AG beabsichtigt, den gesamten Pipelinebau im August abzuschließen. Für die Tests und den Erhalt der Zertifikate werden drei Monate benötigt.

[hmw/russland.NEWS]

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