Russische Schulen werden mit Kameras mit Gesichtserkennung ausgestattet, die sowohl das Gebäude als auch die Umgebung per Video überwachen, schreibt Wedomosti. Auftraggeber waren die Bildungsministerien in den Regionen, Auftragnehmer war das Nationale Zentrum für Informatik (NCI, Teil von Rostec). Die Summe der Verträge belief sich auf mehr als zwei Milliarden Rubel, was etwa 25 Millionen Euro entspricht.
Die umfassende Ausstattung von Schulen mit Videoüberwachungs- und Sicherheitsüberwachungssystemen ist im nationalen Programm „Digitale Wirtschaft“ vorgesehen, sagte Jewgeni Lapschow vom russischen Entwickler und Hersteller von Sicherheitssystemen Elvis-NeoTeK. In der ersten Phase wurden an 1.600 Schulen in 12 Regionen Videoüberwachungssysteme geliefert. Es ist geplant, mehr als 43.000 russische Schulen mit diesem System auszustatten.
Eine Kamera kostet ungefähr 10.000 Rubel (etwa 125 Euro). Für eine Einrichtung werden ungefähr 20 Kameras benötigt. Alle Kameras sind an die Orwell-Plattform (System zur computergestützten Videoüberwachung) angeschlossen. Das Gesichtserkennungsmodul von NtechLab ist ebenfalls in das System integriert.
NtechLab ermöglicht es, Gesichter zu identifizieren, sie mit Überwachungslisten abzugleichen und Benachrichtigungen zu versenden, wenn Übereinstimmungen entdeckt werden. Das System kann anstelle des Appells in Klassenzimmern eingesetzt und in ein digitales Tagebuch integriert werden, das die Eltern benachrichtigt, wenn Schüler zur Schule kommen und sie wieder verlassen. Die Aufnahme von Kindern und ihren Eltern in die Datenbank ist nur nach schriftlicher Zustimmung möglich. Alle Datenbanken sind lokal und nur in Schulen gelagert. Lapschow merkte an, dass die Kameras auch für den Fernunterricht verwendet werden können.
Ab dem 1. September kann ein neues von der Sberbank entwickeltes Videoüberwachungssystem mit Kameras, die Gesichter hinter Masken erkennen und die Temperatur einer Person messen können, in Schulen und Universitäten zum Einsatzkommen. Bei erhöhter Körpertemperatur oder wenn die Kamera den Schüler oder Studenten nicht erkennen kann, kann er das Drehkreuz nicht passieren.
[hrsg/russland.NEWS]
COMMENTS