Meerwasserentsalzungsanlage auf der Krim – 8 Milliarden RubelKrim bild © wietek

Meerwasserentsalzungsanlage auf der Krim – 8 Milliarden Rubel

Auf der Krim, die unter Wassermangel leidet, werden Meerwasserentsalzungsanlagen nach der Umkehrosmose-Technologie gebaut. Der Bau wird 8,2 Milliarden Rubel (ca. 11 Millionen Euro) kosten und zwei Jahre dauern, so Premierminister Michail Mischustin.

Die Entsalzungsanlage wird in den Jahren 2021 und 2022 gebaut werden. Verantwortlich sind die Behörden der Halbinsel Krim (der Ministerrat der Republik Krim und die Regierung von Sewastopol) sowie föderale Behörden (Ministerium für Industrie und Handel und Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung).

Die Anlage wird der Republik Krim 20.000 Kubikmeter Wasser pro Tag und die gleiche Menge nach Sewastopol liefern.

Das Projekt ist Teil eines umfassenden Plans für die Wasserversorgung auf der Krim, der am 19. Oktober von Mischustin angekündigt wurde. Insgesamt enthält das Gesamtprojekt 14 Maßnahmen zur zusätzlichen Versorgung der Halbinsel mit mindestens 310.000 Kubikmeter Wasser pro Tag. Sie werden etwa 50 Milliarden Rubel (ca. 560 Millionen Euro) kosten.

Am 25. September kündigte der Chef der Republik Krim, Sergej Aksenow, Pläne zum Bau einer Entsalzungsanlage im Krim-Dorf Nikolajewka an, das an der Schwarzmeerküste in der Nähe von Simferopol liegt.

Der Wassermangel auf der Krim besteht seit 2019 und 2020 und könnte laut Prognosen bis 2021 anhalten.

In den Netzen in Simferopol fehlen 50%, in einigen Orten 80%, eine solche Situation sei inakzeptabel. In Sewastopol sind es nach Angaben der lokalen Behörden etwa 40%.

Die Krim, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion als autonome Republik Teil der unabhängigen Ukraine blieb, schloss sich nach einem regionalen Referendum im März 2014 vor dem Hintergrund des Machtwechsels in Kiew Russland an. Die Ukraine erkennt dies nicht an und betrachtet die Halbinsel als ihr eigenes, aber vorübergehend besetztes Territorium.

Vor dem Beitritt der Krim zu Russland im Frühjahr 2014 deckte der nördliche Krimkanal, der vom Fluss Dnjeper ausgeht, rund 85 Prozent des Süßwasserbedarfs der Krimbewohner. Nach dem Referendum von 2014 wurde diese Wasserversorgung von der Ukraine geschlossen. Kiew erklärt, dass das Wasser aus dem Dnjeper nur nach einer „Entbesetzung“ der Halbinsel über den Kanal auf die Krim zurückkehren wird.

[hrsg/russland.NEWS]

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