Medien: Haftbefehl gegen Dmitri Badin, Mitglied der Hackergruppe Fancy Bear

Medien: Haftbefehl gegen Dmitri Badin, Mitglied der Hackergruppe Fancy Bear

Wie die deutsche Generalstaatsanwaltschaft mitteilte, wird der russische Staatsbürger Dmitri Badin wegen des Verdachts der Beteiligung an einem Cyber-Angriff auf das Bundestagsnetz im Jahr 2015 international gesucht. Das berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ am Dienstag unter Berufung auf eigene Quellen.

Wie die Süddeutsche berichtet, wurde diese Woche ein Haftbefehl gegen den mutmaßlichen russischen Hacker, der auch vom FBI gesucht wird, erlassen und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble sei darüber informiert worden. Die deutsche Generalstaatsanwaltschaft hat hierzu noch keine offizielle Stellungnahme abgegeben.

Allerdings lohnt es sich nicht, auf einen Prozessbeginn zu warten, da die USA Badin wegen Einmischung in die Präsidentenwahlen ebenfalls per Haftbefehl suchen und wenn Badin irgendwo festgenommen wird, wird er zunächst an die Vereinigten Staaten ausgeliefert, die ihre deutschen Kollegen angeblich bereits auf ihr „Erstrechr“ hingewiesen haben. Darüber hinaus verjährt der Fall in Deutschland in einigen Wochen.

Deutsche Ermittler glauben, dass Badin Mitglied der Hackergruppe Fancy Bear ist, die mutmaßlich vom russischen Militärgeheimdienst GRU unterstützt wird. Sie sind überzeugt, dass er einer derjenigen war, die den Angriff auf deutsche parlamentarische Netzwerke angeführt haben.

Der Cyberangriff auf das Bundestagsnetz begann am 30. April 2015. Viele Abgeordnete erhielten E-Mails, die mit „@un.org“ endeten, als ob sie mit der UNO in Verbindung stünden. Sie enthielten einen Link, der, wenn er angeklickt wurde, zum Eindringen eines bösartigen Spyware-Systems führte. Fast zwei Wochen nach Beginn des Angriffs, warnte ein IT-Sicherheitsunternehmen beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) eindringlich. – Die Firma beobachtet weltweit verdächtige Server, über die schon öfter Cyberattacken gesteuert worden waren. – Plötzlich kommunizierte einer der Server mit zwei Computern in Deutschland und die standen im Bundestag.

Das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn wurde eingeschaltet, das ein Team nach Berlin schickte, um die Bundestagsverwaltung zu unterstützen. Es kann zu einer digitalen Abwehrschlacht von bisher ungekanntem Ausmaß, wie sie Deutschland bis dato noch nicht erlebt hatte und bei dem das gesamte IT-System des Bundestages heruntergefahren werden musste. Am 20. Mai 2015 war die Attacke beendet. Es sollen bis dahin mindestens 16 Gigabyte Daten abgeflossen sein. Darunter auch Zigtausende E-Mails von Abgeordneten.

Die russische Seite hat wiederholt Vorwürfe einer Beteiligung an Hackerangriffen zurückgewiesen.

[hrsg/russland.NEWS]

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