„Man kann einfach nicht anders!“- Solidaritätskundgebung mit Belarus in KölnAlle Fotos @ russland.NEWS

„Man kann einfach nicht anders!“- Solidaritätskundgebung mit Belarus in Köln

„Stopp der Gewalt!“, „Lukaschenko geh weg“, „Es lebe Belarus!“ Mehrere hundert Menschen haben sich heute am Hauptbahnhofplatz, zu Füßen von Dom in Köln versammelt, um ihre Solidarität mit dem belarussischen Volk kundzutun. Das Motto der Demonstration war „Gegen Gewalt in Belarus und für demokratische Wahlen“. Viele kamen mit kleinen Kindern, Frauen trugen Blumen und weiße Kleider als Symbol für faire Wahlen und Gewaltablehnung. „Uchadi! Uchadi“ (Geh weg! Geh weg!) skandierte die Menge.

Einer der Organisatorinnen der Kundgebung, Irina Ignatjuk lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Sie war schon immer gegen das Lukaschenko-Regime, aber erst jetzt ist sie richtig politisch aktiv geworden. „Unser Volk ist sehr geduldig, wir haben viel zu lange gewartet“, ist die aus der Stadt Kobrin stammende Irina überzeugt. „Es ist endlich Zeit, zu handeln“. Seit 26 Jahren habe sie nicht so viele freundliche, lachende Gesichter bei ihren Landsleuten gesehen. „Wir haben uns hier versammelt und verfolgen eine gemeinsame Idee“, wandte sich Irina an die Demonstranten.

„Ich lebe schon lange in Deutschland, aber meine Verwandten sind in Gomel“, erzählt mir Olga, die zum ersten Mal an einer Demonstration teilnimmt. „Sie sind vor allem gegen die Gewalt, gegen dieses unmenschliche Regime. Wir sind heute hier, um das belarussische Volk zu unterstützen und hoffen, dass alles gut ausgehen wird“. Unter den Demonstrierenden waren auch Russen, Ukrainer und Litauer. „Ich bin Russe, und viele fragen mich, warum ich mich mit Belarussen solidarisiere. Die Antwort ist ganz einfach: ich kann nicht anders“, erzählt mir Georgij, der mit seiner ukrainischen Frau das Plakat „3 Tote, 80 Vermisst. 6700 in Haft ohne Grund. Wir wollten dich nur faire Wahlen“.

Auch die Kölner Lokalpolitik kam, um die Demonstranten zu unterstützen. „Das belarussische Volk ist aufgestanden und hat gesagt „Uchadi!“ (Geh weg!). Unsere Forderung ist, dass nicht nur freie Wahlen abgehalten werden, sondern alle politischen Gefangenen freigelassen werden müssen. Dafür stehen wir heute“, sagte Diana Siebert von den GRÜNEN.  „Es ist viel mehr als eine symbolhafte Geste“, meinte Katja Hoyer von der FDP zu russland.NEWS. „Denn solche Kundgebungen finden nicht nur in Köln, sondern überall in Deutschland statt. Und all diese Bilder werden auch in Belarus gesehen, das soll die Opposition dort unterstützen. Sie sollen merken, sie sind nicht alleine“.

[Daria Boll-Palievskaya/russland.NEWS]

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