Macron und Putin besprechen Situation um KKW Saporischschja per TelefonPutin - Macron © kremlin.ru

Macron und Putin besprechen Situation um KKW Saporischschja per Telefon

Der französische Präsident Macron hat mit dem russischen Präsidenten Putin telefoniert. Nach Angaben der Kreml-Website war es das erste Gespräch seit dem 28. Mai. Nach Angaben des Pressedienstes haben die Präsidenten während des Gesprächs „die Bedeutung der schnellstmöglichen Entsendung“ einer Mission der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) in das Kernkraftwerk Saporischschja befürwortet. Der russische Präsident erklärte sich bereit, diese Mission zu unterstützen.

Putin hat gegenüber Macron erklärt, dass durch den ukrainischen Beschuss des Kernkraftwerks Saporoschje eine „Katastrophe großen Ausmaßes“ droht. Er sagte, es sei wichtig, schnell eine IAEO-Mission zu entsenden, die sich vor Ort ein Bild von der tatsächlichen Situation rund um das Kernkraftwerk machen könne. Das Gebiet des Kernkraftwerks Saporischschja steht seit dem Frühjahr unter der Kontrolle der russischen Armee, und in der Anlage arbeiten ukrainische Spezialisten. Russland und die Ukraine beschuldigen sich regelmäßig gegenseitig, die Anlage zu beschießen. Nach Angaben des Pressedienstes des Elysee-Palastes äußerte Macron während des Gesprächs seine Besorgnis über die Situation im Atomkraftwerk.

Die beiden Präsidenten erörterten auch das am 22. Juli in Istanbul geschlossene Abkommen über ukrainische Getreideexporte. Der russische Präsident erklärte, dass es „immer noch Hindernisse für die Ausfuhr russischer Produkte aus den Schwarzmeerhäfen“ gebe.

Außerdem lud Putin Experten des UN-Sekretariats und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz zu einem Besuch des Gefangenenlagers in Jeleniwka ein. Am 29. Juli meldete die Nachrichtenagentur RIA Novosti, dass das Gebäude des Untersuchungsgefängnisses Nr. 120 in Jeleniwka durch Granatenbeschuss vollständig zerstört wurde und dass dort festgehaltene ukrainische Kriegsgefangene getötet wurden.

Die Präsidenten kamen überein, die Kontakte zu diesen Themen fortzusetzen.

Der russische und der französische Präsident haben in den vergangenen Monaten regelmäßig miteinander telefoniert. Die meisten der Gespräche wurden von Macron initiiert. Das letzte Mal haben die beiden Präsidenten am 28. Mai miteinander telefoniert. Auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz nahm an dem Gespräch teil. Sie erörterten die Ausfuhr von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Düngemitteln aus Russland. Putin sagte, dass diese Produkte nur exportiert werden könnten, wenn die Sanktionen aufgehoben würden.

hmw/russland.NEWS

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