Macron erklärt den „Hirntod“ der NATOMacron 190825 G7

Macron erklärt den „Hirntod“ der NATO

Die NATO hat die Koordination innerhalb des Bündnisses verloren, was als „Hirntod“ bezeichnet werden kann, erklärte der französische Präsident Macron in einem Interview mit The Economist am Donnerstag.

„Was wir jetzt erleben, ist der Tod des Gehirns der NATO. Wir haben keine Koordination bei strategischen Entscheidungen zwischen den USA und ihren Verbündeten in der Allianz.“ Macron ist auch der Ansicht, dass es nicht abgesprochene aggressive Aktionen seitens der Türkei, die Mitglied der NATO ist, gibt.

Er ist der Auffassung, dass Europa sich selbst als unabhängige geopolitische Kraft betrachten müsse, sonst werde es „sein Schicksal nicht selbst bestimmen“.

Er nannte die türkische Militäroperation in Nordsyrien einen schweren Fehler des Westens und der NATO in der Region.

Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, nahm Macrons Gedanken auf nannte als konkretes Beispiel für den „Hirntod“ der NATO die Russophobie des Westens.

Die Russophobie sei zu einer „lebensrettenden Idee“ für NATO-Ideologen geworden und ist in der Tat ein konkretes Beispiel für den „Hirntod“ des Nordatlantischen Bündnisses, wie der französische Präsident Macron es genannt hat. Diese Stellungnahme gab am Donnerstag Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums in einem Interview mit dem Fernsehsender Samara ab.

„Die NATO hat einen Hirntod. Das ist im Wesentlichen nicht überraschend, sondern überrascht, weil es endlich in der NATO offen diskutiert wird“, antwortete sie auf eine Bitte, die Worte des französischen Präsidenten zu kommentieren. Sacharowa erklärte, dass Moskau schon seit langem darüber spricht, aber mehr diplomatische Äußerungen wählt.

„Wir haben nicht nur die Krise der Organisation festgestellt, sondern auch ein konkretes Beispiel gegeben, nämlich die Russophobie, die von den NATO-Ideologen meiner Meinung nach erfunden wurde, um ein neues Selbstverständnis zu finden – sozusagen ein Rettungsanker für die Festigung der Bündnismitglieder, die sonst keine Entwicklungsmöglichkeit gesehen haben“, betonte sie.

Sie wies darauf hin, dass die NATO und die Europäische Union derzeit eine echte existenzielle Krise erleben, „eine Krise der Identität und Existenz, eine Krise der Definition der Perspektiven und der Entwicklung von Strategien.“

[hrsg/russland.NEWS]

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