Lukaschewitsch: Nowitschok könnte auch in England hergestellt worden sein

Das Gift „Nowitschok“ könnte auch aus dem britischen Labor der Regierung in Porton Down in der Nähe von Salisbury stammen, erklärte am Donnerstag der Ständige Vertreter Russlands bei der OSZE, Alexander Lukaschewitsch.

„Gleich neben Salisbury, in dem der Anschlag stattfand, in Porton Down, ist das staatliche Labor für Massenvernichtungswaffen, und wenn sie in London so sicher sind, dass Nowitschok das verwendete Gift ist, dann gibt es dort seine Formel und Proben und vielleicht auch die Produktion.

Mirsajanow, der Erfinder dieser Substanz hat lange in den Vereinigten Staaten gelebt, wohin er zusammen mit den technischen Unterlagen über die Chemikalie transportiert wurde“, sagte Lukaschewitsch bei einem Treffen des Ständigen Rates der OSZE.

„In Russland gab es keine wissenschaftliche Forschung mit „Nowitschok“.“

Lukaschewitsch wies darauf hin, dass die Entwicklung chemischer Waffen „im Vereinigten Königreich selbst, aber auch in den USA, der Tschechischen Republik und Schweden fortgesetzt wurde“, nachdem die Produktion in Russland zerstört worden war, wie die Organisation für das Verbot chemischer Waffen im Jahr 2017 bestätigt hat. „Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion blieben nur noch die Labors zur Produktion von Giftstoffen der genannten Kategorie in einer Reihe anderer Staaten, einschließlich in den baltischen Staaten.“

„Wie bekannt, fordert Artikel 9 Absatz 2 des Übereinkommens für das Verbot chemischer Waffen von dem ersuchenden Staat so schnell wie möglich eine Erklärung und eine Antwort, spätestens jedoch zehn Tage nach der Beschwerde.“ Ohne einen solchen Antrag abzuwarten, haben wir dies am 13. März in Eigeninitiative in Den Haag auf der 87. Sitzung des Exekutivrats der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW) getan, aber ein ordnungsgemäß ausgeführter Antrag im Rahmen des Übereinkommens, auf den wir von Anfang an antworten wollten, ist dies nicht“, sagte Lukaschewitsch. Die Briten hätten aber die Werkzeuge des Übereinkommens des Europarats über die Rechtshilfe in Strafsachen nicht benutzt.

Lukaschewitsch ist der Meinung, dass London und die britische Premierministerin Teresa May versuchen, durch die Ausschlachtung des Vorfalls die Öffentlichkeit von den Problemen im Zusammenhang mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU abzulenken.

„Wie immer ist der Kontext wichtig, was passiert jetzt im internen politischen Leben des Vereinigten Königreichs? Das ist erstens die wenig beneidenswerte Position des Kabinetts von Premierministerin Theresa May, die wie die gesamte Konservative Partei in der Brexit-Frage gespalten ist. Die Vergiftung von Sergei Skripal und seiner Tochter ist nichts anderes als ein Versuch, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von den Problemen im Zusammenhang mit dem Brexit abzulenken“, betonte Lukaschewitsch auf der Sitzung des Ständigen Rates der OSZE.

Aber noch viel unangenehmer sei ein „Skandal, von dem die Behörden versuchen abzulenken, indem sie die Vergiftung hervorheben. Wir sprechen von einem Netzwerk von Pädophilen, das seit 40 Jahren in der Stadt Telford mit mehr als 1.000 Kindern und unter dem Einfluss der Polizei und der lokalen Behörden operiert.“ Auf der nächsten Sitzung des Ständigen Rates werden wir diese grobe Verletzung der Rechte des Kindes im Vereinigten Königreich erläutern“.

„Wer profitiert von diesem Vorfall am Vorabend der Präsidentschaftswahlen und der Fußballweltmeisterschaft in Russland? Und vor allem, was für ein Motiv könnte Russland haben, um Skripal, der unser Land nicht bedroht, zu eliminieren? Aber ich weiß sicher, für welche Länder der Vorfall und die Anklage Russlands äußerst nützlich und aktuell sind“, betonte der ständige Vertreter Russlands bei der OSZE.

[hmw/russland.NEWS]

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