Der Direktor des russischen Auslandsnachrichtendienst (SWR), Sergei Naryschkin, hat gestern im Unabhängigkeitspalast in Minsk mit Präsident Alexander Lukaschenko gesprochen. Bei dem Treffen dankte Lukaschenko dem SWR-Direktor für die Informationen, die Russland den Sonderdiensten von Belarus zur Verfügung stellt.
„Es ist kein Geheimnis, dass unser Treffen eine Explosion in den Medien verursachen wird, insbesondere im Internet. Ja, wir verbergen nicht die Tatsache, dass die Situation um uns herum nicht einfach ist, ich meine den Unionsstaat. Vielen Dank für die Informationen, die Sie regelmäßig zu unseren speziellen Diensten bringen, einschließlich mir“, so Lukaschenko BelTA zufolge.
Der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow versicherte umgehend, der Informationsaustausch zwischen den Geheimdiensten Russlands und Belarus im Rahmen des Unionsstaats sowie gegenseitige Besuche ihrer Vertreter seien nicht mit den Protesten in Belarus nach den Wahlen verbunden. Er nannte den heutigen unangekündigten Besuch von Naryschkin in Minsk „normal“. Nicht alle Besuche sollten angekündigt werden, so Peskow.
Die Massenproteste in Belarus begannen nach der Bekanntgabe des zweifelhaften Sieges von Alexander Lukaschenko bei den Präsidentschaftswahlen. Lukaschenko selbst behauptete in Interviews mit russischen Medien, dass die Proteste aus dem Ausland kontrolliert würden, und erwähnte die Vereinigten Staaten, die Tschechische Republik, Litauen und die Ukraine.
Das beurteilt Naryschkin ähnlich. Letzte Woche sagte, dass die Proteste von den Vereinigten Staaten aus koordiniert werden. Laut Naryschkin steht die, seit gestern, Sacharow-Preisträgerin Swetlana Tichanowskaya, die die Opposition als Siegerin der Präsidentschaftswahlen betrachtet, zusammen mit anderen Oppositionsführern unter der „engen Aufsicht“ der Vereinigten Staaten, die eine „Farbrevolution“ und einen verfassungswidrigen Putsch in Belarus anzetteln wollen.
[hrsg/russland.NEWS]
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