Die lettische Duma hat am vergangenen Montag entschieden, dass der 16. März wieder mit einer Parade zum Gedenken an die (erfolglose) Schlacht bei Pskow gegen die Rote Armee gefeiert wird.
Damals, am 16. März 1944, versuchten deutsch-lettische Truppen, zu denen auch die Lettische Legion der Waffen-SS gehörte, den Vormarsch sowjetischer Truppen zu stoppen. Seit 1991, der Unabhängigkeit Lettlands, wird dieser Tag gefeiert.
Wie RIA Novosti berichtet, protestierten auch dieses Jahr die jüdische Gemeinde, die in Lettland lebende russische Bevölkerung und Teile der lettischen Bevölkerung mit dem Hinweis, dass die Waffen-SS, wie andere nationalsozialistische Organisationen, im Rahmen der Nürnberger Prozesse als Nazi-Kriegsverbrecher verboten sei.
1939 kamen die in großen Teilen nationalsozialistisch gestimmten baltischen Staaten infolge des Hitler-Stalin Pakts unter sowjetische Oberhoheit. Diese deportierten etwa 15.000 Letten nach Sibirien. Nach dem deutschen Angriff auf die SU kamen die baltischen Staaten wieder unter deutsche Oberhoheit. Bis Oktober 1944 ermordete die SS mit Unterstützung der Bevölkerung zwischen 70.000 und 85.000 Juden in Lettland.
Zu den Feiern dieses Tages haben auch verschiedene „antinazi“-Parteien angekündigt, teilnehmen zu wollen, Sie wollen der Opfer der Waffen-SS gedenken und die Verbrechen der Nazis verurteilen.
Die Duma prüft alle eingereichten Anträge. Wie in den Vorjahren werden zusätzliche Informationen von den Strafverfolgungsbehörden angefordert.
[Hanns-Martin Wietek/russland.news]
COMMENTS