“Lenin” in der Berliner Schaubühne: Zwei Stunden Schmutz

Lenin als debiler Gewaltverherrlicher, Trotzki als pädophiler Kaffeehaus-Revoluzzer umgeben von Sadisten und verkrachten Existenzen in einer morbiden Endzeit-Atmosphäre, die an Samuel Beckett erinnert – das ist, auf den Punkt gebracht, der Inhalt des Stücks „Lenin“, das am 19. Oktober in der Berliner Schaubühne seine Weltpremiere erlebte.

Der Autor und Regisseur Milo Rau hat alles, was er an historischen Fälschungen, anti-bolschewistischer Propaganda und Hass auf die Revolution finden konnte, gesammelt, zusammengerührt, verfaulen lassen und dann destilliert, um es als Theaterstück auf die Bühne zu bringen.

Rau erspart dem Zuschauer keine Geschmacklosigkeit, keine Obszönität und keinen Akt der Gewalt. Man braucht starke Magennerven, um das Stück bis zum Ende durchzustehen. Da alle Szenen von zwei ständig präsenten Kameraleuten in Großaufnahme auf die Leinwand übertragen werden, entgeht einem kein Detail.

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