Lawrow: Russland hat kein Motiv, Skripal zu vergiften

Moskau hat keine Motive, den ehemaligen GRU-Oberst Sergej Skripal und seine Tochter zu vergiften, wohingegen diejenigen, die versuchen, eine russisch-feindliche Kampagne voranzutreiben, Motive hätten, erklärt Außenminister Lawrow am Mittwoch.

„Gestern haben sowohl unsere als auch ausländische Massenmedien eine ganze Reihe von Argumenten vorgebracht, warum Russland keine Motive haben kann“, sagte Lawrow. „Motive dafür könnten aber durchaus in den Köpfen derer vorhanden sein, die die russophobe Kampagne in allen Bereichen menschlichen Handelns ausnahmslos vorantreiben wollen.“

Laut Lawrow zeugt auch Londons Verzicht auf offizielle Kanäle im Zusammenhang mit der Vergiftung von Skripal und seiner Tochter von großer Arroganz.

Er stellte fest, dass das Vereinigte Königreich gemäß dem Chemiewaffenübereinkommen verpflichtet sei, eine offizielle Anfrage an das Land zu richten, das es in Verdacht habe. „Aber keine solche Anfrage wurde gesendet“, sagte Lawrow und fügte hinzu, „außerdem hat der britische Vertreter der OPCW (Organisation für das Verbot chemischer Waffen) unseren Gesandten gefragt, warum Russland versuche, sich auf das Chemiewaffenübereinkommen zu beziehen? Nach seinen Worten müsse es doch ausreichen, wenn der britische Außenminister den russischen Botschafter vorlade und ihm alles sage“.

„Wissen Sie, diese Arroganz zeigt sich in fast allen Schritten, die London unternommen hat – nicht nur in diesem speziellen Fall“, führte Lawrow aus.

Offiziell erklärte das russische Außenministerium, Moskau sei der Meinung, dass die Erklärung der britischen Premierministerin Theresa May über die Vergiftung des ehemaligen russischen Militärgeheimdienstes (GRU), Oberst Sergej Skripal, eine beispiellose, eklatante Provokation darstellt, die die Grundlagen eines Dialogs unterminiert.

„Wir glauben, dass die Erklärung, die die britische Premierministerin Theresa May am 14. März im Parlament über Maßnahmen zur Bestrafung Russlands wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an der Vergiftung von Sergei Skripal und seiner Tochter gemacht hat, eine beispiellos offene Provokation darstellt, die die Grundlagen des Dialogs zwischen unseren Ländern untergräbt“, heißt es in der Erklärung.

[hmw/russland.NEWS]

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