Lawrow konstatiert eine beispiellose Russophobie im Westen

Nach einer dreitägigen Reise nach New York, wo er an den Sitzungen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen teilnahm, hat Außenminister Lawrow in einem Interview mit dem »Kommersant« festgestellt, dass die russophobe Stimmung in den westlichen Ländern beispiellose Ausmaße erreicht hat.

„Wir haben wiederholt behauptet, dass wir keine Konfrontation suchen. Wir betrachten die Sanktionen auch hinsichtlich ihrer Ursachen als unbegründet. Was ihre Ziele betrifft, sind sie auch sinnlos, da die, die Sanktionen in Kraft gesetzt haben im Laufe der Jahre bemerkt haben sollten, dass die Sanktionen die faire und effiziente Politik der Russischen Föderation nicht ändern können“.

Er erklärte, dass Moskaus „unabhängige und autarke internationale Politik, die auf nationalen Interessen beruht, sich unter den äußerem Einflüssen gefestigt hat. … Dennoch, obwohl wir sehr zurückhaltend sind bezüglich dem weiteren Antreiben der Spirale, können wir nicht ruhig bleiben, wenn versucht wird, Russland auf verschiedenste Weise zu bestrafen, unter anderem mit unserem (diplomatischen) Eigentum oder mit den Sanktionen selbst oder den Versuchen im Sport. Das sind Beweise, dass es eine gezielte Kampagne gibt“, sagte Lawrow und betonte, dass die aktuelle antirussische Stimmung „tatsächlich beispiellos ist, was nicht einmal während des Kalten Krieges der Fall war, da jetzt bar jeglichen Anstandes gehandelt wird.“

Über die Politik Washingtons sagte Lawrow, „dass Moskau gewisse Hoffnungen hegt, da die jüngsten Äußerungen einiger Kongressabgeordneter, Diplomaten und Vertreter politischer Kreise in den USA in privaten Gesprächen anerkennen, dass die Situation absolut unnormal ist und geändert werden muss. … Alle sagen, dass diejenigen, die versucht hatten, uns in die Enge zu treiben, falsch lagen, da es offensichtlich ist, dass wir nicht isoliert werden können. Es reicht, einen Blick auf die Zeitpläne der Treffen und Reisen des russischen Präsidenten zu werfen, um zu verstehen, dass diese Isolation ist gescheitert. … Sie sagen, dass sie verstehen, dass sie zu weit gegangen sind, aber schlagen vor, dass wir einen Schritt machen sollten, damit sie sagen können, dass Russland ‚Fortschritte gemacht‘ hat. Diese Denkweise kann nur darin begründet sein, weil sonst die Großmachtmentalität der USA zu Schaden kommt.“

Lawrow wurde auch auf das kürzlich vom ukrainischen Parlament (Werchowna Rada) verabschiedete Gesetz zur Reintegration des Donbass, das die Gebiete des Donbass als „vorübergehend besetzten Gebieten“ bezeichnet und Russland als „Aggressor“ brandmarkt, angesprochen. Dazu meinte er, „dass das Gesetz aus rechtlicher Sicht ganz offensichtlich den Minsker Vereinbarungen widerspricht“, wohingegen Moskau darauf achte, „zu sehen, dass alle durch die Vereinbarung vorgeschriebenen Abkommen umgesetzt werden. … Wir werden das [Maßnahmen]Paket, das gerecht und von Präsident Poroschenko und den Führern von Donezk und Lugansk unterschrieben ist, verteidigen“, so Lawrow.

[hmw/russland.NEWS]

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