Lawrow bei Tillerson und Trump

Am Mittwoch sprach der russischen Außenminister Lawrow mit seinem US-amerikanischen Kollegen Tillerson und beide waren anschließend bei Präsident Trump. Das Gespräch mit Präsident Trump dauerte 40 Minuten. Nach den Gesprächen beantworteten Lawrow und Tillerson Fragen der Presse.

„Ich hatte ein bilaterales Treffen mit Rex Tillerson, dann wurden wir beide von Präsident Trump empfangen“, sagte Lawrow. „Wir haben in erster Linie unsere Zusammenarbeit auf der internationalen Bühne besprochen.“

„Heute ist unser Dialog nicht so politisiert wie früher während der Präsidentschaft von Obama.“ Präsident Trump und Außenminister Tillerson seien aktive Partner, die bereit seien, zu verhandeln, erklärte Lawrow. Er und Tillerson seien übereingekommen, dass man in Zukunft über diplomatische Kanäle weiter verhandeln werde.

Die gegenwärtigen Beziehungen seien kein Grund zur Freude. „Der Grund, warum unsere Beziehungen sich so verschlechtert haben, ist kein Geheimnis. Leider hat die bisherige (US-) Verwaltung alles unternommen, um die Grundlagen unserer Beziehungen zu untergraben, daher müssen wir jetzt von einem sehr niedrigen Niveau erneut von vorne anfangen.“

Präsident Trump sei daran interessiert, gegenseitig vorteilhafte und praktische Beziehungen wieder aufzubauen. Ebenso sei er an der Lösung von Problemen interessiert. „Das ist sehr wichtig“, sagte Lawrow.

Beide Seiten stimmten überein, dass die Beschlagnahme russischen Eigentums in den USA ungesetzlich sei.

Zu Syrien meinte Lawrow, dass man gemeinsam mit den USA Deeskalationszonen einrichten werde. „Wir sind zu dieser Zusammenarbeit bereit und haben heute ausführlich die Schritte und Mechanismen diskutiert, die wir gemeinsam bewältigen können.“ Russland sei an einer sehr aktiven Rolle der USA diesbezüglich interessiert. „Ich denke, dass die Amerikaner ebenfalls daran interessiert sind.“
Russland gehe davon aus, dass die USA die Initiative ergreifen werde. Man habe die syrische Frage ausführlich besprochen und „wir sind gemeinsam der Auffassung, dass dies ein gemeinsamer Schritt sein sollte, der darauf abzielt, die Gewalt in Syrien zu beenden.“ Man sei sich auch über die Geografie der Deeskalationsgrenzen einig.

„Präsident Trump hat wiederholt erklärt, dass der Sieg über den Terrorismus in Syrien für die Vereinigten Staaten Vorrang vor Allem hat, worin wir übereinstimmen.“

„Im Falle des Irak und Libyens war die Weltgemeinschaft von der Notwendigkeit besessen, eine Person zu stürzen – Saddam Hussein im Irak und Gaddafi in Libyen. Wozu hat dies geführt? Das sehen wir ganz deutlich“, so Lawrow.

Aus diesem Grund werde man bei der Regelung der Syrien-Krise eine Lehre aus den alten Fehlern ziehen und sich darauf konzentrieren, den Terrorismus auszurotten, und nicht auf den Sturz eines Präsidenten abzielen.

„Wir sind weiter übereingekommen, dass wir im Astana-Format zusammenarbeiten werden. An den Gesprächen werden die Vereinigten Staaten als Beobachter teilnehmen. Wir (Russland) haben den konstruktiven Beitrag hervorgehoben, den die USA bei der letzten Sitzung gebracht haben.“

„Wir werden im Genfer Format zusammenarbeiten. Die Verhandlungen werden vom UN-Sondergesandten für Syrien, Staffan de Mistura, in der nächste Woche wieder aufgenommen.“

Laut Lawrow wurde nicht über die von den USA gegen Russland verhängten Sanktionen gesprochen und Russland ziehe es vor, nicht mit Gleichem darauf zu antworten.

Darüber hinaus sei über die israelitisch-palästinensischen Verhandlungen, über Afghanistan und über die Erfüllung des Minsker Abkommens in der Ukraine gesprochen worden. Man habe sich verständigt zu den Fragen im Gespräch miteinander zu bleiben, um Lösungen näher zu kommen.

Lawrow bestätigte auch, dass die beiden Präsidenten miteinander telefoniert haben, und dass sie sich am Rande des G20-Gipfels zu Gesprächen treffen werden.

[Hanns-Martin Wietek/russland.NEWS]

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