KriegsvorbereitungenPanzer_Donbass

Kriegsvorbereitungen

Wie Bloomberg unter Berufung auf Quellen berichtet, könnte das US-Außenministerium in den kommenden Tagen eine obligatorische Evakuierung der Diplomatenfamilien aus der Ukraine sowie eine freiwillige Evakuierung einiger Mitarbeiter ankündigen. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen.

Bei den Mitarbeitern handelt es sich um Personen, deren Tätigkeit für die Arbeit der diplomatischen Vertretungen nicht entscheidend ist. Die Entscheidung zur Evakuierung bedeute nicht, dass sich die USA eines russischen Angriffs auf die Ukraine sicher seien, sondern spiegele lediglich die Vorbereitungen auf einen möglichen Ablauf der Ereignisse wider, so die Bloomberg-Quelle.

Ein Sprecher des Weißen Hauses erklärte der Agentur Bloomberg, dies sei eine Routineplanung für den Fall, dass sich die Lage verschlechtert. Er fügte hinzu, dass für die Ukraine auch wegen der Ausbreitung des Coronavirus bereits die höchste Alarmstufe verhängt worden sei.

Die Botschaften der EU-Mitgliedstaaten sollen ihre eigenen Pläne gemacht haben, aber es wurden keine Schritte unternommen, um Angehörige von Diplomaten zu evakuieren, so eine Quelle in europäischen Diplomatenkreisen. Die New York Times hatte zuvor berichtet, dass Russland seine Diplomaten und deren Familienangehörige aus den Konsulaten in der Ukraine abzieht, und die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte, sie wisse von solchen Plänen.

Die russische Botschaft in Kiew arbeite wie gewohnt, teilte das russische Außenministerium dagegen den Nachrichtenagenturen mit. Sie kommentierte die Veröffentlichung der New York Times (NYT), dass Russland angeblich seine Diplomaten und ihre Familien aus Konsulaten in der Ukraine herausholt.

NYT bezieht sich auf einen hochrangigen ukrainischen Sicherheitsbeamten. Ihm zufolge hat Russland bereits fast 50 Menschen aus seinen Konsulaten in Kiew und Lemberg zurückbeordert. Auch Diplomaten von zwei weiteren russischen Konsulaten in der Ukraine bereiten sich auf die Evakuierung vor.

Die US-Regierung sagte, sie wisse von der bevorstehenden Evakuierung. „Wir haben Informationen, die darauf hindeuten, dass die russische Regierung die Evakuierung von Mitgliedern ihrer Diplomatenfamilien aus der russischen Botschaft in der Ukraine seit Ende Dezember und Anfang Januar vorbereitet“, sagte ein namentlich nicht genannter US-Beamter der Zeitung.

Die US-Behörden glauben, dass der russische Präsident Wladimir Putin „noch nicht entschieden hat, in die Ukraine einzumarschieren“, schreibt NYT. Die Veröffentlichung stellt fest, dass die Evakuierung auf „einen bevorstehenden Angriff“ hindeuten könnte, obwohl „es keine anderen Signale dafür gibt“. Der Aufbau russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine gehe nicht so schnell voran, wie das Pentagon vor einem Monat prognostiziert habe, stellt die Zeitung klar.

Die ukrainischen Behörden befürchten jedoch, dass russische Truppen, die zu Übungen nach Weißrussland entsandt wurden, „auf unbestimmte Zeit dort bleiben und die Ukraine für Angriffe aus dem Norden, Osten und Süden offen lassen“. „Wir werden vollständig von gegnerischen Kräften umgeben sein“, sagte ein hochrangiger ukrainischer Beamter der NYT.

Amerikanische Geheimdienste sagten, dass die Wahrscheinlichkeit einer russischen Invasion in der Ukraine zunimmt, wenn das Wetter kälter wird. Laut ausländischen Medien, erwarten die westlichen Länder, dass Russland die Ukraine Anfang 2022 angreift. Der Kreml nannte solche Aussagen unbegründet. Das russische Außenministerium teilte dazu mit, die USA hätten diese Gerüchte verbreitet, um einen Vorwand für den Angriff selbst zu haben. In Washington sagten sie, sie hätten 18 Szenarien für den Fall einer Eskalation der Spannungen um die Ukraine entwickelt.

Bei dem heutigen Treffen zwischen Außenminister Lawrow und US-Außenminister Anthony Blinken in Genf wurde das Thema der erwarteten Invasion in die Ukraine auch angesprochen. Hauptthema des Gesprächs waren jedoch Russlands Vorschläge für Sicherheitsgarantien der USA und der NATO. Nach Angaben von Blinken beabsichtigen die USA, ihnen nächste Woche eine schriftliche Antwort zu übermitteln.

[hrsg/russland.NEWS]

COMMENTS