Kreml lehnt Teilnahme an Earth Hour ab

Kreml lehnt Teilnahme an Earth Hour ab

Der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitrij Peskow, hat die Entscheidung des Kremls kommentiert, sich nicht an der Umweltaktion „Earth Hour“ am 25. März zu beteiligen. Er begründete dies damit, dass das Justizministerium den Organisator, den World Wildlife Fund (WWF), als ausländischen Agenten eingestuft habe.

Die „Earth Hour“ ist eine vom WWF organisierte internationale Kampagne, bei der Regierungsbehörden, Privatunternehmen und normale Bürger das Licht für eine Stunde ausschalten, um auf den Klimawandel, die Lichtverschmutzung und andere Umweltthemen aufmerksam zu machen.

„Dieses Jahr haben wir uns entschieden, nicht an der Kampagne teilzunehmen. Der Grund dafür ist, dass sie (der World Wildlife Fund) zu ausländischen Agenten geworden sind“, sagte der Sprecher des russischen Präsidenten bei einer Pressekonferenz.

Der WWF wird die „Earth Hour“ in Russland in einem Online-Format durchführen. Wie die Organisation mitteilte, basiere diese Entscheidung auf den Anforderungen der russischen Gesetzgebung.

„In Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen werden wir in diesem Jahr keine Veranstaltungen organisieren, aber die Earth Hour und das symbolische Ausschalten der Lichter sind eine gute Tradition geworden, ein ökologisches „Neujahr“, das man nicht verpassen darf“, heißt es auf dem Telegram-Kanal des russischen Büros der Organisation.

Auf der Website des WWF kann man sich an der Kampagne beteiligen. Während der Earth Hour kann man für die Stiftung spenden, eine Fotosammlung erhalten oder das Projekt „Gib dem Schneeleoparden einen Reisepass“ unterstützen, das der Erforschung und dem Schutz dieser seltenen Tierart dient. Jeder Nutzer kann auch an dem lehrreichen und unterhaltsamen Quiz „Erkenne die Schönheit deiner Heimat“ teilnehmen und erraten, welches Naturfoto in Russland aufgenommen wurde.

Der World Wide Fund for Nature (früher World Wildlife Fund) wurde am 10. März in das Register der ausländischen Agenten aufgenommen. Vertreter des WWF erklärten gegenüber dem Kommersant, dass sie eine gerichtliche Überprüfung der Entscheidung anstreben. Darüber hinaus haben 62 Naturschutz- und Umweltorganisationen an den russischen Präsidenten Wladimir Putin appelliert, die Entscheidung des Justizministeriums rückgängig zu machen.

[ai/russland.news]

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