Kosak: Russland wird im Falle eines Krieges im Donbass für seine Bürger eintretenKosak, Dmitri © Kremlin.ru

Kosak: Russland wird im Falle eines Krieges im Donbass für seine Bürger eintreten

Wenn Kiew Feindseligkeiten im Donbass beginnt, wird dies der „Anfang vom Ende“ für die Ukraine sein, sagte der stellvertretende Leiter der russischen Präsidialverwaltung, Dmitri Kosak, der für den postsowjetischen Raum zuständig ist. Wenn groß angelegte militärische Aktionen im Donbass von der Ukraine wieder aufgenommen werden, wird Russland gezwungen sein, seine Bürger zu verteidigen. Bis Februar dieses Jahres haben mehr als 600.000 Bewohner der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk (DNR und LNR) russische Pässe erhalten.

„Alles hängt vom Ausmaß des Feuers ab. Wenn dort ein Srebrenica entsteht, wie unser Präsident sagt, müssen wir unsere Bürger verteidigen“, sagte Kosak bei einem Treffen mit Experten des Instituts für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen der Russischen Akademie der Wissenschaften (zitiert von RIA Novosti). Die bewaffneten Formationen der DNR und LNR seien „ziemlich kampferprobt und in der Lage, einen Angriff abzuwehren“, aber „alles hängt von der anderen Seite ab.“

  • Der Völkermord in der muslimischen Stadt Srebrenica (Bosnien und Herzegowina) fand im Juli 1995 statt. Die Armee der Republika Srpska (Serbien) tötete damals mehr als 8.000 Menschen. Die Ereignisse in Srebrenica gelten als der größte Massenmord in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.

Kosak ist sich sicher, dass die Entfesselung einer umfassenden Militäraktion durch Kiew im Donbass der „Anfang vom Ende“ für die Ukraine sein wird. „Ich bin nicht allein mit dieser Einschätzung, und ich unterstütze diese Einschätzung, die auch innerhalb der Ukraine geteilt wird: Der Beginn der Feindseligkeiten ist der Anfang vom Ende der Ukraine. Das ist ein selbstverschuldeter Schuss, ein Schuss in die Schläfe, nicht ins Bein“, ist er sich sicher.

Russland ziele nicht darauf ab, der Ukraine „Territorien zu entreißen“ oder sie ihrer Souveränität zu berauben. „Unser Interesse ist, dass wir einen freundlichen, ruhigen und stabilen Staat an unseren Grenzen haben. Wir wollen von niemandem etwas anderes, wir wollen keine Souveränität beschneiden oder Territorien beschlagnahmen“, so Kosak.

Kosak ist auch überzeugt, dass der Konflikt im Donbass innerhalb eines Jahres beigelegt werden könnte, wenn alle beteiligten Parteien ihre Verpflichtungen erfüllen würden. „Endlosschleifen“, wie sie die Ukraine und ihre Partner produzieren führen nur zu einem “Einfrieren des Konflikts“. „Der Konflikt kann praktisch, naja sagen wir, in einem Jahr gelöst werden. All diese Fragen können gelöst werden, wenn wir konsequent handeln und uns an zuvor getroffene Vereinbarungen halten“.

Ende März ist die Situation im Donbass eskaliert. Die Konfliktparteien beschuldigten sich gegenseitig der Verletzung des Waffenstillstands und des Todes von Zivilisten. Am 8. April kam Präsident Selenski zu einem Arbeitsbesuch in den Osten der Ukraine. Er sagte, die einzige Möglichkeit für Kiew, den Krieg zu beenden, sei der Beitritt zur Nato. Der russische Präsident Wladimir Putin glaubt, dass die Ukraine die Situation an der Kontaktlinie im Donbass absichtlich verschärft.

[hrsg/russland.NEWS]

COMMENTS