Die Reise-Branche der Region Kostroma spekuliert mit einer Million Touristen in den kommenden zwei Jahren. Durch die Lage am Goldenen Ring begünstigt, schaut man erwartungsvoll in eine rosige Zukunft. Die Chinesen sollen es richten.
Dank seiner gut erhaltenen historischen Bausubstanz aus dem 18. und 19. Jahrhundert pilgern bereits heute jährlich rund 850.000 Touristen in das reizvolle Kostroma. Sämtliche Sehenswürdigkeiten liegen dicht beieinander, die Lage am Goldenen Ring begünstigt den Tourismus.
Außerdem ist Kostroma, gegründet im Jahr 1152, eine der ältesten Städte Russlands und gilt als die Wiege der Romanow-Dynastie. Im Jahr 1613 wurde Zar Michael, der spätere erste russische Kaiser aus dem Hause Romanow, im Ipatios-Kloster zum Herrscher auserkoren. Bis weit ins 18. Jahrhundert galt das Kloster als das reichste und berühmteste in Russland. Es war somit für jeden künftigen Zaren eine Pflicht, dort mindestens einmal einen Besuch abzustatten.
Nun erwarte Kostroma einen Anstieg des Tourismus um weitere 17 Prozent innerhalb der nächsten zwei Jahre. „Nach unseren Prognosen wird die Zahl der Touristen bis zum Jahr 2020 eine Million überschreiten“, sagte der Gouverneur der Region, Sergej Sitnikow, gegenüber der Nachrichtenagentur TASS. Wie der Gouverneur betonte, betrage die Anzahl der Touristen, die aus China kommen, derzeit 12.000 bis 15.000.
Aber auch andernorts setzt man verstärkt auf die neu hinzugekommenen Gäste aus dem Reich der Mitte. Alleine in der Kultur-Metropole St. Petersburg hat sich die jährliche Zahl der fernöstlichen Besucher auf 450.000 verdoppelt. Der Umsatz aus dem Tourismus-Geschäft mit den Chinesen habe an der Newa in dieser Saison rund 20 Milliarden Rubel, umgerechnet knapp 300 Millionen Euro, betragen, heißt es aus der Branche.
[mb/russland.REISEN]
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