Die globale Erwärmung ist der Grund für die warmen Winter in Russland, erklärte der Direktor des Hydrometeorologischen Zentrums Russlands Roman Wilfand. Klimatologen diskutieren bereits die Tendenz, dass sich „russische Winter“ in „europäische“verwandeln.
„Im Winter stieg die Temperatur in etwa 30 Jahren um 2 bis 2,5 Grad. Die globale Erwärmung hat ihre räumlichen und zeitlichen Merkmale und betrifft insbesondere die gemäßigten und hohen Breiten, genau dort, wo wir leben. Und besonders in den Wintermonaten steigen die Temperatur stark an. Das ist natürlich unglaublich“, so Wilfand.
Laut Wilefand diskutieren Klimatologen derzeit die Ähnlichkeiten der Natur dieses Winters in Russland mit denen der europäischen Winter. Eine inhaltliche Diskussion darüber wird jedoch nur auf der Grundlage langjähriger Forschung möglich sein.
Die Lufttemperatur in Moskau sank am 12. Januar um 6 Uhr an der Basiswetterstation in VDNKh auf minus 5,5 Grad, was der Mindestwert seit Beginn des Kalenderwinters war, berichtete das Meteorologische Büro.
„Das vorherige Winterminimum von 2019 bis 2020 wurde am 2. Dezember gemessen – minus 5,2 Grad“, heißt es in der Quelle. Ihm zufolge überschreitet seit Beginn des Winters die durchschnittliche Temperatur die Norm um 7,2 Grad und ab Anfang Januar – um 8,5 Grad. Ein bisher absoluter Rekord wurde am 12. Januar 2007 gemessen, als sich die Luft auf 4,9 Grad Celsius erwärmte.
Wettervorhersagen zufolge kommt es am Sonntagnachmittag zu Tauwetter, das mindestens mehrere Tage anhält. Auch die mittelfristige 14-tägige Tendenz sieht keinen „russischen“ Winter. Die Temperaturen bewegen sich im Bereich um Null Grad Celsius oder leichtem Frost.
Im vorrevolutionären Moskau sah es im tiefsten Winter noch anders aus. Straßen voll mit Schnee, die Menschen laufen über den „Roten Platz“, noch ohne Lenin-Mausoleum, auf den Straßen fahren Pferdedroschken, Kutschen und Fuhrwerke – nicht auf Rädern, sondern auf Kufen, wie man auf dem historischen Video sehen kann.
[hrsg/russland.NEWS]
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