Kissinger in Moskau

Alljährlich diskutieren Experten aus zig Ländern in Moskau im Rahmen der Internationalen Konferenz „Primakows Lesungen“ über die globale Sicherheit, die internationale wirtschaftliche und politische Lage Russlands sowie über die Situation im Nahen Osten.

Die Konferenz erinnert an den herausragenden russischen Politiker und Staatsmann Jewgeni Primakow, der in den 1990-er Jahren Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes, später Außenminister und Ministerpräsident war.

Wie jedes Jahr nahm auch in diesem Jahr der inzwischen 94jährige ehemalige US-Außenminister Kissinger teil. Und ebenfalls wie jedes Jahr traf sich er sich mit dem russischen Außenminister Lawrow und war auch bei Präsident Putin.

Mit Außenminister Lawrow wurde die Außenpolitik der beiden Länder sowie das bevorstehende Treffen der Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump erörtert.

„Wenn man von den Telefonaten ausgeht, haben Putin und Trump den Wunsch, die Anomalität in den bilateralen Beziehungen zu überwinden“, sagte Lawrow. Es wäre im Übrigen auch falsch, „diese Anomalität aufrechtzuerhalten“, da viele darunter leiden. Kissinger hofft, dass letzten Endes Pragmatismus und Realismus die Oberhand gewinnen werden.

Über sein Gespräch mit Präsident Putin, mit dem ihn seit vielen Jahren herzliche persönliche Beziehungen verbinden, wurde in der Presse spekuliert, dass er als „Abgesandter“ Trumps ein Treffen der beiden Präsidenten vorbereiten solle.

Präsidentensprecher Peskow sagte dazu vor der Presse: „Nein das hat er nicht versucht, das war nicht so.“ Es sei ein absolut persönliches Gespräch gewesen.

[Hanns-Martin Wietek/russland.NEWS]

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