Kinder russischer IS-Frauen, die im Irak zu lebenslanger Haft verurteilt wurden, sollen nach Russland

Der Irak hat am Sonntag, wie das irakische Satellitenfernsehnetz Alsumaria berichtet, 19 russische Frauen zu lebenslanger Haft verurteilt, weil sie sich der Terrorgruppe Islamischer Staat angeschlossen hatten. Ihre Kinder werden nach Russland gebracht, sagte die tschetschenische Menschenrechts-Ombudsfrau Heda Saratowa am Sonntag.

Am 19. April hatte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, darauf hingewiesen, dass am 29. April das irakische Gericht die Fälle von elf russischen Frauen, die in den irakischen Strafvollzugsanstalten festgehalten werden, und ihren Kindern behandeln werde. Die russische Botschaft in Bagdad und das Generalkonsulat in Erbil (Iraks kurdische Autonomieregion) würden „genau die Situation der russischen Frauen und ihrer Kindern beobachten, nachdem sie im Sommer 2017 erste Berichte erhalten hatten, dass diese von lokalen Strafverfolgungsbehörden festgehalten wurden.“

Die Ombudsfrau Saratowa sagte „Es ist entscheidend für uns, dass sie in Russland ihre Strafen verbüßen dürfen. Mehr als 2.000 Frauen warten auf Gerichtsverfahren. Unter ihnen sind 57 russische Frauen. Was die Kinder betrifft, sammeln wir Papiere und Dokumente, um sie herauszubringen. Wir nehmen Kontakt zu Verwandten auf. Wir geben unser Bestes.“

Laut der tschetschenischen Menschenrechts-Ombudsfrau „wird es keine Problem geben“ mit der Evakuierung der Kinder aus dem Irak.

Vorrangig seien Kinder, die noch in Russland geboren wurden und dann von ihren Müttern mit in den Irak genommen wurden. „Die zweite Stufe wird sich auf die dort geborenen Kinder konzentrieren. Wenn die Mutter russische Staatsbürgerin ist, ist das Kind automatisch russischer Staatsbürger und die Dokumente werden ausgestellt“, fügte sie hinzu. Tschetscheniens Menschenrechtsrat wird darauf bestehen, dass „diese Kinder evakuiert werden“, sagte Saratowa.

Mit Unterstützung des tschetschenischen Anführers Ramzan Kadyrow wurden in den letzten Monaten mehr als 100 Frauen und minderjährige Kinder aus dem Irak und aus Syrien nach Russland, nach Usbekistan und Kasachstan evakuiert. Nach Angaben des russischen Außenministeriums werden noch zwischen 50 und 70 Frauen im Gefängnis des Strafgerichts in Bagdad festgehalten. Sie haben angeblich russische Pässe. Sie können jedoch nur identifiziert werden, nachdem die Untersuchungen beendet und erste Urteile gesprochen sind. Darüber hinaus gibt es einige Frauen, die ihre Ausweise absichtlich zerstört oder ihre Pässe während der Feindseligkeiten verloren haben, erklärte das Außenministerium.

[hmw/russland.NEWS]

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