Am 5. Juni wurde die Journalistin und Direktorin des regionalen Presse-Instituts (IRP) Anna Scharogradskaja aus bisher unbekannten Gründen auf dem Flughafen Pulkowo festgehalten und am Flug in die USA gehindert. Erst nachdem sie dem Geheimdienst FSB ihren Computer und andere Speichermedien ausgehändigt hatte, wurde sie freigelassen.
Anna Scharogradskaja wurde nach eigenen Angaben bei der Zollkontrolle festgenommen und mehr als vier Stunden in einem kleinen Zimmer festgehalten. Man warf ihr vor, ihre Datenträger nicht deklariert zu haben – obschon dazu keine Pflicht besteht.
Scharogradskaja verpasste dadurch ihren Flug über Helsinki in die USA, wo sie bereits seit 20 Jahren Sommerkurse für Journalismus-Studenten leitet. Doch alle ihre Erklärungen nützten nichts, und ihrem Anwalt verweigerte man den Zugang. Stattdessen durchsuchten die Zollbeamten bis ins letzte Detail Scharogradskajas Gepäck und liessen Beamten des Geheimdienstes FSB kommen.
Weiterflug am nächsten Tag
Schliesslich wurde sie wieder auf freien Fuss gesetzt, nachdem sie ihren Computer, ihr Tablett, ihre Speicherkarten und ihr Telefon zur Untersuchung abgeliefert hatte. Man versprach ihr auch, sie am nächsten Tag ausreisen zu lassen, was dank der unbürokratischen Hilfe von Finnair möglich war.
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