Jewish Agency soll in Russland geschlossen werden© russland.news

Jewish Agency soll in Russland geschlossen werden

Die israelische Einwanderungsorganisation Jewish Agency Sohnut soll in Russland aufgelöst werden. Nach Ansicht des russischen Justizministeriums hat Sokhnut bei seiner Arbeit gegen russisches Recht verstoßen. Die Jewish Agency hilft seit der Staatsgründung Israels Juden in aller Welt, nach Israel zu ziehen und setzt sich für Juden in der Diaspora ein. So bietet die Organisation allen Repatriierungsinteressierten Informationen über das Verfahren und begleitet sie dabei. Sohnut wurde 1929 als Teil der Zionistischen Weltorganisation gegründet und hat eine Filiale in Moskau.

Einer der Vorwürfe der russischen Seite lautet, Sohnut soll illegal Daten über Russen gesammelt haben.

Die israelische Regierung wird im Zusammenhang mit der Entscheidung des russischen Justizministeriums eine Regierungskommission nach Russland entsenden. Der jüdische Staat stehe zu der Organisation, hieß es in einer Erklärung des israelischen Premiers Jair Lapid.

Der Rechtsanwalt Ariel Bullstein sagte im YouTube-Kanal Schiwoj gwosd, dass es sich aus seiner Sicht nicht um irgendwelche administrativen Forderungen handelt. Man könne dieses Verbot nicht aus dem Gesamtzusammenhang der jetzigen Ereignisse herausnehmen.

„Es geht um den Versuch, brutalen Druck auf Israel auszuüben“, so Bullstein. Ihm zufolge hatte die russische Führung einige Forderungen an Israel, die offensichtlich nicht erfüllt wurden. Zwischen Russland und Israel gibt es viele Meinungsverschiedenheiten, so ist Moskau beispielsweise nicht mit den israelischen Angriffen auf Syrien einverstanden.

Wenn die Organisation geschlossen wird, ist das ein weiterer Schritt in Richtung Eiserner Vorhang, meint Bullstein. Allerdings werden die israelischen Grenzen für Migranten aus Russland immer offenbleiben.

Seit dem 24. Februar hat es in Israel eine riesige Rückführungswelle gegeben. Insgesamt kamen aus Russland und aus der Ukraine circa 30.000 Menschen nach Israel. Diese Zahlen sind nur mit der Migrationswelle Anfang der Neunzigerjahre vergleichbar.

Auf der russischen Webseite von Jewish Agency gibt es noch keine Informationen über die Entscheidung der russischen Behörden.

[hrsg/russland.NEWS]

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