Das Warten hat auch für Russland endlich ein Ende – wenn zuhause schon tiefste Nacht herrscht, ertönt in Cuiaba der Anpfiff zum Auftaktsiel der Sbornaja gegen Südkorea. Während in den vorangegangenen Testspielen nur wenig Begeisterung seitens der Fans zu spüren war, springt der Funke jetzt doch über – jedenfalls glauben 25 Prozent der Russen an einen Finaleinzug der Sbornaja.
Natürlich häufen sich jetzt die Spekulationen über die Startelf, mit der Russland im gemäßigten tropischen Klima von Cuiaba, das ein Journalist von „Sport-Express“ passender als „schwach geheiztes Schwitzbad“ bezeichnet, antreten wird. Mancher macht es sich ganz einfach und stellt die Männer auf den Platz, die gestern beim Training von Capello grüne Leibchen verpasst bekommen haben. Das wären dann: Akinfejew – Kombarow, Ignaschewitsch, Beresuzki, Jeschtschenko – Schirkow, Gluschakow, Dsagojew, Kokorin – Kerschakow. Meint jedenfalls das Portal sportbox.ru.
Abwehr-Veteran Wassili Beresuzki (seit 2003 in der Sbornaja) von ZSKA Moskau ist jedenfalls Mannschaftsführer, soviel ist schon einmal klar. Die Alternative wäre Igor Denissow (Dynamo Moskau) gewesen. Cheftrainer Fabio Capello erklärt seine Wahl so: „Wassili hat einen Vorteil. Er spricht Englisch und kann mit dem Schiedsrichter sprechen.“ Durchaus logisch.
Der 67-jährige russische Coach ist übrigens der älteste unter allen teilnehmenden Trainern. Und er ist der einzige mit einem Kader, in dem alle ohne Ausnahme in der heimischen Meisterschaft spielen. Capello steht in Russland bis 2018 unter Vertrag, wenn dort die Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Danach will er Schluss machen und aufs Altenteil gehen.
Heute ist er aber voller Energie und Schaffensdrang. Bei der Pressekonferenz vor dem Spiel ließ er verlauten: „Ich bin mir sicher, dass wir bereit sind. Alle Spieler sind in guter Form. Ich habe große Hoffnungen auf meine Mannschaft. Sie ist gut aufgestellt. Wir werden eine wunderbare WM spielen.“ [sb]
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