Intime Blicke auf die russische Seele und sowjetische Gesellschaft

Intime Blicke auf die russische Seele und sowjetische Gesellschaft

„Welch ungewöhnlicher Blick in eine Welt von gestern: Alexander N. Krylovs in episodischen Fragmenten festgehaltene Erinnerungen an seine Kindheits- und Jugendjahre in der Sowjetunion ergeben eine befremdliche, informative, amüsante, traurige, tröstliche, spannende Lektüre für Leser, denen das untergegangene kommunistische Riesenreich terra incognita im Wortsinne war und ist. Es ist ein Rückblick auf ein entbehrungsreiches junges Leben, mit sanfter Ironie erzählt, aber ohne jede Verbitterung“ – skizziert Journalist Klaus Nachbaur das neuerschienene Buch „Wie ich zum Mann wurde: Ein Leben mit Kommunisten, Atheisten und anderen netten Menschen“.

Das ungewöhnliche Buch über das Leben in der Sowjetunion in 1970-80er Jahren besteht aus zahlreichen Kurzgeschichten, die den Leser mit einem Augenzwinkern vom Persönlichen ins Allgemeine führen. Der kleine Junge und Heranwachsende, der uns in diesem Buch begegnet, versucht zu verstehen, was rund um ihn herum faul ist, und öffnet uns Lesern die Augen für die Psychologie des Landes. Der Autor schaffte es, sein kritisches Wahrnehmen des Systems mit der Liebe zu den Menschen literarisch zum Ausdruck zu bringen.

Ein Nachtausflug im frostigen Winter, der Kampf um den Frieden, die vertraulichen Gespräche während einer Eisenbahnreise, die Spuksuche im Sonderlager und viele andere Erzählungen lassen uns schmunzeln und nachdenken zugleich. Dem Autor ist gelungen ein Buch für ganz unterschiedliche Leser zu schreiben. Russlands Kennern schenkt das Buch einen neuen intimen Blick in die sowjetische Gesellschaft und die russische Seele. Für die in der Sowjetunion Aufgewachsenen gibt es die Möglichkeit für eigene Vergleiche und Erinnerungen. Für die neue Generation gibt es eine Möglichkeit, das Leben ihrer Eltern und Großeltern anders zu erfahren. Für die Historiker ist es ein authentisches Zeugnis der Zeit. Es ist sicherlich ein gutes Lesegeschenk zu Weihnachten für Jung und Alt.

Das ungewöhnliche Buch stammt von einem ungewöhnlichen Autor. Alexander N. Krylov ist deutsch-russischer Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler, leitete mehrere Jahre lang das West-Ost-Institut Berlin und ist durch zahlreiche wissenschaftliche Publikationen bekannt. 2011 tauschte er seine Professur für einen Platz im Priesterseminar, studierte Theologie und wurde 2016 im Kölner Dom zum Priester geweiht. Die Einnahmen aus dem Buch spendet er karitativen Zwecken.

Das Buch „Wie ich zum Mann wurde“ erscheint im fe-medienverlag an einem symbolischen Datum – am 9. November, dem Tag des Mauerfalls, und ist im Buchhandel zum Preis von 10 Euro erhältlich.


Alexander N. Krylov
Wie ich zum Mann wurde: Ein Leben mit Kommunisten, Atheisten und anderen netten Menschen
Gebundene Ausgabe: 200 Seiten
ISBN: 978-3863572754
Herausgeber : fe-medienverlag; 1. Edition (9. November 2020)

 

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