Internationale Experten bestätigen hohe Qualität von „Sputnik V“ – ungarische Experten lernen Produktion des Impfstoffes

Internationale Experten bestätigen hohe Qualität von „Sputnik V“ – ungarische Experten lernen Produktion des Impfstoffes

Ungarische Experten werden nächste Woche nach Russland kommen, um sich mit der Herstellung des Coronavirus-Impfstoffs Sputnik V vertraut zu machen, kündigte der russische Gesundheitsminister Michail Muraschko an.

„Wir in Russland freuen uns, bereits in der nächsten Woche Spezialisten aus Ungarn empfangen zu können, denen wir die Laborarbeit und die Produktion des Impfstoffes vorstellen werden“, sagte Muraschko am Freitag bei einem Briefing in Budapest.

Die Herstellung und Prüfung des Corona-Impfstoffes sei in Russland „sehr weit fortgeschritten“. Man habe auch eine Zusammenarbeit bei den Testsystemen zum Nachweis von Coronaviren mit den ungarischen Partnern diskutiert, so der Minister.

Am Freitag hieß es, dass die ungarischen Behörden Unterlagen über den russischen Impfstoff gegen COVID-19 erhalten haben, wie Nachrichtenagentur Bloomberg unter Bezugnahme auf den ungarischen Außenminister Peter Sijarto berichtete.

Anfang November erhielt Ungarn die ersten Proben von Dosen des russischen Coronavirus-Impfstoffs Sputnik V.

Das vom Gameleja-Zentrum entwickelte Medikament wurde am 11. August in Russland registriert. Die Nachregistrierungsstudie des Impfstoffs für 40.000 Freiwillige läuft derzeit in Russland. Die Hälfte von ihnen wurde bereits geimpft.

Aus mehr als 50 Ländern sind Anfragen für mehr als 1,2 Milliarden Dosen Sputnik V eingegangen.

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet über Neuigkeiten aus Russland bezüglich dem dort bereits im August quasi zugelassenen Corona-Impfstoff Sputnik V. Demnach berichtet das Fachblatt Science über neue Daten, die eine Wirksamkeit der Impfung mit dem russischen Impfstoff Sputnik V untermauern. Bei einer Zwischenanalyse sei anhand von fast 18.800 Probandinnen und Probanden eine Wirksamkeit von 91,4 Prozent nachgewiesen worden.

Damit wäre die Wirksamkeit höher, als bei der von der Universität Oxford und dem Pharmaunternehmens AstraZeneca entwickelten Impfung, die wie auch Sputnik V auf einem Vektor-Impfstoff basiert. Die am Montag kommunizierte Wirksamkeit liegt bei siebzig Prozent.

„Ich denke, die Zahlen sind jetzt signifikant und glaubwürdig“, schrieb Ian Jones, Virologe an der Universität von Reading, in Science. Der neue Bericht könne frühere Bedenken gegenüber dem Impfstoff jetzt zerstreuen. Damit einhergehend sei nun geplant, die Studie in einer internationalen Peer-Review-Zeitschrift zu veröffentlichen. Damit wären die Daten einem größeren Fachpublikum zugänglich.

Die Virologin Charlotte Houldcroft von der Universität Cambridge sagt in Science: „Wenn die Zahlen so gut sind, wie sie scheinen, ist das wirklich vielversprechend.“ Sie betonte, dass bei Vektorimpfstoffen wie Sputnik V ein deutlich einfacherer Transport möglich sei. So werde keine extreme Kühlkette wie bei mRNA-Impfstoffen benötigt, eine Standardkühlkette reiche aus.

In der Veröffentlichung von Science wird erläutert, dass die vorgestellten russischen Ergebnisse einer Zwischenanalyse von 18.794 Teilnehmern 7 Tage nach Erhalt ihrer Auffrischungsdosis (nur jeder vierte erhielt ein Placebo) sind. „Obwohl die [COVID-19] Fallzahlen gering bleiben, ist dies sehr effektiv“, sagte Azra Ghani, Epidemiologin für Infektionskrankheiten am Imperial College London, gegenüber dem Science Media Centre. Die laufende Studie wird ihre nächste Zwischenanalyse nach 78 bestätigten COVID-19-Fällen durchführen. Insgesamt rechnen die Organisatoren der Studie mit 40.000 Teilnehmern.

Der neue Bericht könnte die Bedenken vieler Impfstoffforscher und Experten für öffentliche Gesundheit beseitigen. „Ich denke, die Zahlen sind jetzt bedeutend und ich denke, sie geben dem, was sie sagen, Glaubwürdigkeit“, sagt er.

Der stellvertretende Direktor des Gamaleja-Zentrums Denis Logunow stellt fest, dass zwar Nebenwirkungen wie Schmerzen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen und Fieber beobachtet wurden, jedoch keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse aufgetreten waren. „Es passiert nichts Unerwartetes“, sagte er auf der Pressekonferenz.

[hrsg/russland.NEWS]

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