Illegaler Fusel rafft über 30 Ostukrainer hin

Alkohol im Übermaß spricht man von vornherein schon nicht die besten Eigenschaften zu. Schon so mancher hat das gewisse Maß an Zuviel mit einem bösen Erwachen quittieren müssen und daraufhin wehleidig dem bösen Gift, zumindest temporär, abgeschworen.

Über 30 Menschen im Osten der wirtschaftlich gerade arg gebeutelten Ukraine haben in den letzten Tagen ebenfalls ihrem traditionellen Nationalgetränk, dem Wodka, abgeschworen. Allerdings weder freiwillig und leider auch nicht nur zeitweilig – sie sind genau genommen auch gar nicht erst wieder aufgewacht. Denn, diese Konsumenten haben sich schlichtweg mit gepanschtem Alkohol vergiftet.

Noch vermag niemand zu sagen, ob es bei den rund drei Dutzend Opfern bleiben wird oder ob es sich nur um die Spitze eines Eisbergs handelt. Da sich die Unfälle nicht in nur einem einzigen Gebiet ereigneten, lässt sich das Ausmaß des Alkoholschwindels noch nicht abschätzen. Die ersten sieben Todesopfer hatte man, laut dem Staatliche Dienst für Lebensmittelsicherheit in der Ukraine, in den Gebieten Lugansk und Mykolajiw zu beklagen.

Ein paar Tage später musste man in der Donezker Volksrepublik fünf weitere Menschen registrieren, die an den Folgen des Genusses von Fusel starben. Den, zumindest vorläufigen, Abschluss des alkoholbedingten Todesreigens markierten weitere Leichen in der Region Charkow. Da hier mit 23 Menschen die höchste Dichte der Opfer durch gepanschten Alkohol zu beklagen sind, liegt der Verdacht nahe, dass der Fusel aus diesem Gebiet stammt oder zumindest in größeren Mengen dorthin verbracht wurde.

Mittlerweile wurden nach Angaben der Behörden mehrere verdächtige Inhaber von Lebensmittelläden im Oblast Charkow durch die Polizei festgenommen. Sollte sich der Verdacht gegen die Festgesetzten bestätigen, drohen ihnen im Falle einer Verurteilung zwischen fünf und zehn Jahren Haftstrafe.

Da die Alkoholsteuern seit 2014 in der Ukraine drastisch erhöht wurden, würden immer mehr Menschen auf illegal hergestellten Alkohol zurückgreifen, so heißt es. Auch habe der Handel mit Billigangeboten über das Internet rasant zugenommen.

[mb/russland.RU]

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