IAEO: Reaktorsicherheit im KKW Saporischschja nicht in Gefahr

IAEO: Reaktorsicherheit im KKW Saporischschja nicht in Gefahr

Alle Sicherheitssysteme der sechs Reaktoren des Kernkraftwerks Saporischschja in Energodar wurden durch den Brand nicht beeinträchtigt, sagte IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi. Ihm zufolge wurde keine Strahlung freigesetzt. Heute haben russische Truppen die Kontrolle über das Gelände von Europas größtem Kernkraftwerks übernommen. Während der Kämpfe brach in einem Verwaltungsgebäude in der Nähe der Reaktoren ein Feuer aus, die Ukraine beschuldigte Russland, den Reaktor beschossen zu haben.

„Es ist wichtig zu sagen, dass alle Sicherheitssysteme der sechs Reaktoren des Kraftwerks nicht beeinträchtigt wurden, es gab keine Freisetzung von radioaktivem Material. Es ist wichtig, dass die Strahlungsüberwachungssysteme voll funktionsfähig sind“, sagte Grossi auf einer Pressekonferenz.

Das Feuer im Kraftwerk brach gestern Abend während der Kämpfe zwischen russischem und ukrainischem Militär aus. Das veröffentlichte Videomaterial zeigt einen Brand auf dem Werksgelände und das Abfeuern von Leuchtspurmunition. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski erörterte die Lage mit mehreren führenden Politikern der Welt, darunter US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Boris Johnson. Johnson forderte wegen des Vorfalls eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurde eine mobile Patrouille der russischen Nationalgarde (Rosguardia) während gegen 2:00 Uhr „von einer ukrainischen Sabotagegruppe angegriffen“. Dabei seien die Nationalgardisten aus den Fenstern mehrerer Stockwerke eines Schulungskomplexes, der sich außerhalb des Kraftwerks befindet, mit Handfeuerwaffen beschossen worden.

Nach Angaben der ukrainischen Katastrophenschutzbehörde (GSChS) war der Reaktor selbst nicht betroffen. Das Feuer wurde heute Morgen nach 4 Stunden gelöscht. Es gibt keine Opfer oder Verletzte. Das KKW bzw.  das Verwaltungsgebäude sei von russischen Truppen eingenommen. Ukrainisches Personal ist noch im AKW und gewährleistet einen sicheren Betrieb.

Die norwegische Strahlenschutzbehörde berichtet unter Bezugnahme auf Kollegen in der ukrainischen Strahlenschutzbehörde, es habe „Schäden an der Reaktoranlage durch Artilleriebeschuss“ gegeben. Die Reaktoren – von denen einer noch produziert, die 5 anderen wurden runtergefahren – seien nicht beschädigt und es gäbe keine erhöhten Strahlungswerte.

Anmerkung: Wir erinnern daran, dass alle Berichte der Kriegsparteien über eigene und fremde Verluste, über Erfolge und Niederlagen mit einer gewissen Skepsis aufgenommen werden sollten.

[hrsg/russland.NEWS]

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