„Holocaust in der Geschichte meiner Familie“: Ausstellung in Minsk zeigt ab 5. November Exponate eines internationalen Projekts mit Jugendlichen

„Holocaust in der Geschichte meiner Familie“: Ausstellung in Minsk zeigt ab 5. November Exponate eines internationalen Projekts mit Jugendlichen

Am 5. November wird eine Ausstellung zum Gedenken an den Holocaust und zur Unterstützung des Kampfes gegen den Antisemitismus in der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ in Minsk eröffnet. Sie ist das Ergebnis eines internationalen Kreativ-Projekts mit Jugendlichen. Die Ausstellung besteht aus mehreren Videos, Plakaten, Zeichnungsserien und Installationen. Die Jugendlichen haben die Exponate im Rahmen eines zweiwöchigen Kreativlabors in diesem Sommer vorbereitet.

Die Videocollage von Viktoria Panteleimonchuk (Ukraine) und Zlata Smolnik (Belarus) mit dem Titel „Ein Mädchen unterm Zeichen der Erlösung“ zeigt die Geschichte der auf wundersame Weise geretteten Oktjabrina Maso, deren Familie im Zentrum von Minsk lebte, wo die Nazis während des Krieges ein Ghetto errichtet hatten. Dmitry Antokhin (Russland) gibt in einer Fotokomposition und einem siebenminütigen Video („Du wirst nie erfahren, wie deine Mutter gestorben ist…“) einen Einblick in die Tragödie einer Familie aus Orjol; die Arbeiten thematisieren die Liebe einer Mutter ,Vera Lewin, die unter der Besatzung lebte, zu ihrem Sohn Wladimir Charlotte, der mit seiner Großmutter fliehen konnte. Der Sohn hat diese Briefe gelesen, als seine Mutter bereits tot war.

Anna Moroz (Russland), Agatha Reznik (Deutschland) und Nathan Shamsutdinov (Belarus) schlossen sich zusammen, um das Video und die Installation „Drei Shoah-Geschichten aus 6 Millionen“ zu erstellen. Die polnischen Studenten Paweł Masłowski und Mateusz Czarkowski haben das Video „Wir mussten uns die ganze Zeit verstecken“ gedreht. In dem kurzen Film geht es um die Geschichte der Familie Krzywicki – später als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet –, die die Familie Trachtenberg aus Grodno etwa anderthalb Jahre lang in ihrem Haus versteckt hat. Mikhailo Bogomolsky (Deutschland) und Anna Golenko (Belarus) schufen mithilfe von Computergrafik das Ausstellungsexponat „Die Erinnerung an den Völkermord“: Ilja Aronowitsch Pomeranets kehrt nach Fronteinsatz und faschistischer Gefangenschaft nach Hause zurück und erfährt, dass niemand aus seiner Familie überlebt hat. Ein weiteres Video von Ilya Vorobey (Belarus) thematisiert die Geschichte der jüdischen Stadt Ivie und des Mädchens Esther Lewin (Ramiel), das während der Besatzungsjahre von der polnischen Familie Pozniak vor dem Tod gerettet wurde.

Die Veranstaltung „Holocaust in der Geschichte meiner Familie“ wurde vom gemeinnützigen Verein Kultur- und Bildungsprojekte e.V. (KuBiPro), Berlin, und der sozialen Informationseinrichtung „Werkstatt für unternehmerische Fähigkeiten und effektive Praktiken der nachhaltigen Regionalentwicklung“, Minsk, in Zusammenarbeit mit Partnern aus Belarus, Polen und Russland organisiert. Die Ausstellung läuft bis zum 5. Dezember. Das Projekt wird durch das Auswärtige Amt Deutschlands im Rahmen des Programms „Östliche Partnerschaft und Russland“ gefördert.

Zur Eröffnung der Ausstellung, am 5. November, um 17.00 Uhr, werden Vertreter belarussischer jüdischer Organisationen, Spezialisten für Erinnerungskultur, Historiker, Journalisten und Minsker Schulkinder erwartet. An diesem Tag wird die Leiterin des Kreativlabors, Olga Dunayevskaya, einen Rundgang mit Erläuterungen zu den einzelnen Exponaten geben. Später werden die Besucher von Mitgliedern der Geschichtswerkstatt durch die Ausstellung geführt.

Unter den Bedingungen der Pandemie ist ein Besuch der Ausstellung nur nach vorheriger Anmeldung per E-Mail möglich: info.gwminsk@ibb.by

Kultur & Bildungsprojekte e.V. (KuBiPro)

Seit seiner Gründung im November 2015 in Berlin entwickelt KuBiPro Formate im europäischen und internationalen Kontext, um den kreativen Zusammenhalt Europas zu stärken. Theaterfestivals, Kunstausstellungen, Diskussionsrunden und verschiedene Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche zählen zum Repertoire des Vereins. KuBiPro ist als Antragsteller für die allgemeine Projektleitung und Projektkoordination verantwortlich.

Kontakt in Deutschland:
Kultur- und Bildungsprojekte e.V.
info@kubipro.org 

Anna Leonenko
Projektleiterin
+49 160 955 220 09
leonenko@mediaost.de

Darya Zelenskaya
Programm und Koordination
+49 157 724 236 89
zelenskaya@mediaost.de

Kontakt in Belarus:
Larisa Kokhanovskaya
Werkstatt für unternehmerische Fähigkeiten und effektive Praktiken der nachhaltigen Regionalentwicklung
+375 29 693 41 80
klarisa1903@yandex.by

Irina Polyakova
Kislev-Stiftung
Toleranzzentrum „Toleremo“
+375 29 265 58 38
info@kislev.by

Kontakt in Russland:
Olga Dunaevskaya
Ressourcenzentrum für soziale Initiativen
+7 916 121 48 18
olga_dunaevskaya@list.ru

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der offiziellen Webseite: https://hhf.studio/de/about-project/

COMMENTS