Handelsblatt: Zweites deutsches Energieunternehmen fordert Schadenersatz von Gazprom

Handelsblatt: Zweites deutsches Energieunternehmen fordert Schadenersatz von Gazprom

Der deutsche Energiekonzern RWE hat ein Schiedsverfahren gegen Gazprom eingeleitet, um die Verluste aus der Gasverknappung in Russland geltend zu machen, so ein Sprecher von Handelsblatt. Nach Angaben der Zeitung wird sich RWE möglicherweise der Klage von Uniper anschließen. Die Höhe der Klage wurde nicht bekannt gegeben.

Anders als Uniper, die zuvor Gazprom verklagt hatte, erleidet RWE keine Verluste durch die Substitution von russischem Gas. In dem Papier heißt es, dass Uniper etwa 200 Terawattstunden (TWh) russisches Gas erhalten sollte, während RWE prognostizierte, dass die Lieferungen aus Russland bis 2023 nur noch 15 TWh betragen würden. Das Privatbankhaus Metzler Bank schätzt, dass die Ausgaben von RWE weniger als 1 Milliarde Euro betrugen.

Nach Angaben des Handelsblatts könnte neben Uniper und RWE auch Sefe, die frühere Gazprom Germania GmbH, die sich im Besitz von Gazprom export befindet, versuchen, von Gazprom Schadenersatz zu verlangen. Ein Sprecher von Sefe bestätigte dem Tagesspiegel, dass das Unternehmen derzeit die Höhe der Verluste prüft, die durch die Unterbrechung der russischen Gaslieferungen entstehen könnten.

Das Energieunternehmen Uniper reichte am 30. November eine Klage gegen Gazprom beim internationalen Schiedsgericht in Stockholm ein. Nach Schätzungen des Unternehmens beliefen sich die Verluste durch den Ausfall der Gaslieferungen aus Russland auf insgesamt 11,6 Milliarden Euro Gazprom bestreitet den Vertragsbruch mit Uniper und hält die Schadensersatzforderungen für ungerechtfertigt.

[hmw/russland.NEWS]

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