Das ukrainische Wochenjournal „Wochenspiegel. Ukraine“ veröffentlichte ein Material unter der Überschrift: „Kaliningrad: Mit Putin in Europa“. Der Autor ruft die Europäische Union und die USA auf, eine wirtschaftliche und Visa-Blockade gegen die westlichste Region Russlands zu verhängen.
Nach Meinung des Autors des Artikels kann man die „Kaliningrader Frage“ nutzen um Druck auf Russland in Bezug auf die ostukrainische Krise auszuüben.
Unser Medienpartner „Klops.ru“ veröffentlicht dieses Material gekürzt, „Kaliningrad-Domizil“ hat die Übersetzung übernommen.
Kaliningrad ist die Region Russlands, welche am meisten von einer Zusammenarbeit mit der Europäischen Union abhängig ist. Und gerade deshalb sollten die Bewohner Kaliningrads sich besonders skeptisch zur Annexion der Krim durch Russland verhalten – dies unter Beachtung der negativen Folgen der Einfrierung der Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa. Aber das Bild ist ein anderes: Die Bewohner der Enklave unterstützen im Wesentlichen die Handlungen Putins und die Enklave hat bisher noch keinerlei negative Folgen der Krimkrise an sich zu spüren bekommen. Und vermutlich wird sie auch nichts zu spüren bekommen. Selbst Polen, welche alle möglichen Sanktionen gegen Russland fordert, erklärt parallel seine Absichten die Entwicklung der ökonomischen Zusammenarbeit mit Kaliningrad fortsetzen zu wollen und tritt für eine Fortführung des kleinen visafreien Grenzregimes mit Kaliningrad ein.
Die Bedeutung der Enklave für die Wirtschaft und Lebensfähigkeit des Putinschen Russlands ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen – dort befinden sich wichtige Häfen über die ein großer Teil des russischen Handels abgewickelt wird, insbesondere Öl und Gas. Und dieses Gebiet hängt weitestgehend von seinen Nachbarn ab – also Polen, Litauen und der ganzen Europäischen Union. Eine Wirtschafts- und Visablockade wäre eine wirkungsvolle Waffe zur Druckausübung auf Russland, welche real den Kreml beeinflussen könnte und welche Putin bewegen könnte zu Zugeständnissen in der Krim- und jetzt auch ostukrainischen Krise.
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