„Graue iPhones“: in Russland sind Parallelimporte erlaubt©russland.NEWS

„Graue iPhones“: in Russland sind Parallelimporte erlaubt

Vor dem Hintergrund der Militäroperation in der Ukraine haben sich viele große Hersteller wie Samsung oder Siemens vom russischen Markt zurückgezogen oder die Lieferung von Waren nach Russland eingestellt. Am 21. Juni verabschiedete die Staatsduma ein Gesetz zur Legalisierung der so genannten Parallel- oder Grauimporte. Das bedeutet, dass es die Möglichkeit besteht, Waren ohne Zustimmung des Herstellers oder des Rechteinhabers einzuführen und sie über andere Länder zu kaufen.

Und nun wurden bereits Smartphones, Laptops, iPhones und Smartwatches von Samsung und Apple sowie PlayStation-, Xbox- und Nintendo-Spielkonsolen nach Russland eingeführt. „Svyaznoy“ war die erste Handelskette, die damit begann, Elektronik über Parallelimporte nach Russland einzuführen. Man erwartet, dass die durch Parallelimporte erhaltenen Waren 10 bis 20 Prozent teurer sein werden als vor dem 24. Februar. Das Unternehmen gibt eine offizielle Garantie für die auf diese Weise eingeführten Geräte, und die Kosten für die Wartung werden auf den Importeur abgewälzt. Es wird jedoch schwierig sein, den endgültigen Garanten zu finden, denn bei Parallelimporten hat der Einzelhändler keinen Herstellerschutz wie früher.

Die Vorkriegsvorräte der Einzelhändler dürften nach Ansicht von Experten für etwa drei Monate ausreichen. Die Importeure versichern auch, dass es keine Probleme mit der Aktivierung der Geräte geben wird, da sie für die Länder der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) bestimmt sind. Der Hersteller verfolgt dies anhand von Seriennummern.

Der erste stellvertretende Vorsitzende des Duma-Ausschusses für Wirtschaftspolitik, Denis Kravchenko, erklärte in einem Interview, dass Parallelimporte völlig legal und kein neues Phänomen auf dem Weltmarkt seien. Die USA und China nutzen diesen Weg und importieren meist gegenseitig ihre Produkte.

[hrsg/russland.NEWS]

 

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