Generaloberst Wladimir Schamanow, stellvertretender Vorsitzender des Staatsduma-Ausschusses für die Entwicklung der Zivilgesellschaft und ehemaliger Kommandeur der russischen Luftlandetruppen, ist der Ansicht, dass die Entmilitarisierung der Ukraine bis zu zehn Jahre dauern könnte.
„Diejenigen, die erwartet haben, dass die Ukrainer das russische Militär „mit Blumen begrüßen“ werden… Nun, das ist einer der Hauptfehler, den wir in den ersten fünf Tagen sehr deutlich gespürt haben“, sagte Schamanow in einem Interview mit Oksana Krawtsowa. Den indirekten Anzeichen nach zu urteilen, habe die russische Führung mit dem raschen Fortgang der „Sonderoperation“ in der Ukraine gerechnet und das Widerstandspotential der Ukrainer unterschätzt. Zwar sei „uns am Ende gelungen, diese Komponente zu überwinden, aber es gibt für Russland noch viel zu tun“. Der General verwies auf die hohe Qualität der militärischen Ausbildung in der Ukraine. Es gäbe in fast allen Regionen des Landes aus der Sowjetzeit erhaltene Militäruniversitäten.
Am 22. Mai machte RBK auf das über zwei Stunden dauernde Gespräch aufmerksam, in dem Schamanow die Frage der Entmilitarisierung der Ukraine als schwierig bezeichnete – der Prozess werde fünf bis zehn Jahre dauern. „Die zweite Frage ist die Entnazifizierung, die parallel dazu stattfinden wird. Auch werde es in der Ukraine schwierig sein, „eine Regierung zu bilden, die sich nicht mit diesen Neonazis beschmutzt hat“, sagte er.
Am vergangenen Wochenende kommentierte Schamanow erneut die ….. gegenüber RIA Nowosti. „Ja, die Entmilitarisierung der Ukraine kann fünf bis zehn Jahre dauern (…) Heute besteht eindeutig der Wunsch, das Problem des Donbass vollständig zu lösen, und die verfügbaren Mittel ermöglichen dies (…) Es besteht auf absehbare Zeit keine Notwendigkeit, die Sonderoperation zu beschleunigen.“ Es solle dem Militär erlaubt sein, zugewiesene Aufgaben ohne Einmischung auszuführen.
Abschließend erinnerte er an ein weltweites Phänomen: „Je länger die Dauer dieser Art von Operationen ist, desto stärker beeinflussen sie die Stimmung in der Gesellschaft (…) Unser Militär ist sich wirklich bewusst, dass es für uns mit zunehmender Dauer der ….. umso schwieriger wird, dem kollektiven Westen zu widerstehen.“
Von März 2006 bis November 2007 war Wladimir Schamanow Berater des russischen Verteidigungsministers, im August 2008 leitete er die russische Militärgruppierung in Abchasien, und von Mai 2009 bis Oktober 2016 war er Kommandeur der Luftlandetruppen. Am 4. Oktober 2016 wurde Schamanow nach seiner Wahl zum Mitglied der Staatsduma von seinem Posten als Kommandeur der Luftlandetruppen entbunden und in die Reserve versetzt.
Er zählt zu den berühmtesten russischen Militärs, der während der Kriege in Tschetschenien führende Posten einnahm. Menschenrechtsorganisationen erhoben im März 2007 schwere Vorwürfe gegen Schamanow. Im Mai 2009 sagte der damalige Ombudsmann von Tschetschenien, dass der Name Schamanow für die Tschetschenen „neben dem Namen von General Jermolow steht, der auf seinem blutigen Weg absichtlich alles Leben in Tschetschenien zerstört hat“.
Die russische ….. in der Ukraine begann am 24. Februar. Präsident Wladimir Putin erklärte seine Ziele mit der „Entmilitarisierung“ und „Entnazifizierung“ des Nachbarstaates sowie dem Schutz der Bevölkerung des Donbass vor „Völkermord“.
[hrsg/russland.NEWS]
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