Moskau. Der Däne Frank Arnesen, der auch beim Bundesligisten Hamburger SV Sportchef war, hat nach nur etwas mehr als einem Monat seine Tätigkeit in der Ukraine beendet. Der Sportdirektor von Metalist Charkiw verabschiedete sich aufgrund der aktuellen politischen Lage und wurde auf eigenem Wunsch aus seinem Vertrag freigestellt. Weitere Fußballlegionäre verlassen die Ukraine.
„Ich möchte allen bei Metalist danken. Es gelang mir beim Verein echte Profis und sehr nette Leute kennenzulernen, aber die momentanen Umstände zwingen mich zu dieser Entscheidung. Ich möchte mich bei den Fans entschuldigen, aber die Situation in der Ukraine zwingt mich, diese Wahl zu treffen“, wurde Arnesen auf der Metalist-Homepage zitiert
Weitere Fußballspieler kehren der Ukraine den Rücken
Der österreichische Fußballer Markus Berger hat sein Gastspiel in der Ukraine ebenfalls aufgrund der prekären Lage dort vorzeitig beendet. „Ich habe aufgrund der politischen Lage meinen Vertrag aufgelöst“, gab der Salzburger bekannt, der seit Anfang 2012 für Tschernomorez Odessa gespielt hat, vor ein paar Tagen.
„Die Situation war für mich und meine Familie unerträglich. Die Lage ist extrem angespannt, man kann sich das gar nicht vorstellen“, berichtete Berger, der sich mit seiner Frau Giselen und seinem einjährigen Sohn Gabriel bereits auf die Heimreise nach Österreich machte.
Neben Berger haben mit Anderson Mineiro, Franck Dja Djedjé, Sito Riera und Pablo Fontanello noch vier weitere Legionäre ihre Arbeit in Odessa vorzeitig beendet und die Heimreise angetreten. „Der Klub hat uns angeboten, mit unseren Familien heimwärts zu ziehen. Hier kann es jede Stunde, jeden Tag passieren“, sagte der 29-jährige Berger, dessen Vertrag noch bis Jahresende gelaufen wäre.
Über die letzten Tage in Odessa sagte Berger: „Odessa liegt nur 500 Kilometer von der Halbinsel Krim entfernt, und das spürt man. Wir haben ständig in den Nachrichten verfolgt, was es Neues gibt. Wird schon geschossen oder auch nicht, die Leute haben immer etwas anderes vermeldet. Die Situation war so schwierig, dass es Zeit wurde, meine Frau und mein Kind aus der Ukraine rauszubringen.“
In den nächsten Tagen will Berger mit seiner Familie „runterkommen“, dann ist er für neue fußballerische Abenteuer bereit. „Das Thema Ukraine ist erledigt, ich bin frei für neue Aufgaben“, erklärte Berger.
Dragovic bleibt bei Dynamo Kiew
Im Gegensatz zu Tschernomorez Odessa wurden bei Dynamo Kiew aufgrund der angespannten politischen Situation noch keine Verträge aufgelöst. Daher werde ÖFB-Verteidiger Aleksandar Dragovic weiter in Kiew bleiben.
Allerdings sei es möglich, dass sein Klub den Trainingsbetrieb in den kommenden Tagen und Wochen nach Spanien oder in die Türkei verlegen wird.
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