Moskau. Zwei Derbys, in Moskau und Krasnodar, bestimmten den 15. Spieltag der Premier-Liga in Russland. Zenit St. Petersburg hat eine enttäuschende Woche hinter sich und absolvierte keine gelungene Generalprobe für das nächste Champions-League Spiel in Porto. Alle vier Fußballclubs aus Moskau jagen jetzt Zenit in der Tabelle.
Für Zenit St. Petersburg, der Tabellenführer der Premier-Liga, war es eine sehr mäßige Woche. Nach der völlig überraschend 0:2-Niederlage im russischen Pokalwettbewerb bei Drittligist FK Tjumen reichte es am Samstag im Ligabetrieb auch nur zu einem bescheidenen 1:1 (1:1)-Remis gegen Amkar Perm.
Zenit lag nach 27 Minuten durch ein Tor des Franzosen Toma Fibel mit 0:1 zurück. Sechs Minuten vor dem Halbzeitpfiff konnte der portugiesische Nationalspieler Danny (Daniel Miguel Alves Gomes) für Zenit ausgleichen.
Der Tabellenführer war in der zweiten Halbzeit nicht in der Lage, Amkar‘s starke Verteidigung auszuspielen und zu überlisten. Damit blieb es bei einem einzigen Pünktchen für Zenit. St. Petersburg behält trotzdem die Führung in der russischen Premier Liga nach 15 Runden, jetzt aber nur noch mit drei Punkten vor Lokomotive Moskau. Am Mittwoch steht das entscheidende Champions-League-Spiel in der Gruppe G gegen den portugiesischen Rivalen Porto an.
Hochklassiges Derby in Moskau: Spartak-Lok: 1:3 (1:2)
Nach katastrophalen Krawallen durch seine sogenannten „Fans“, während des Pokalspiels bei Schinnik Jaroslawl, muss Spartak Moskau zwei Heimspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit absolvieren. Somit fand das Moskau-Derby gegen Lokomotive ohne Zuschauer vor leeren Rängen statt. Die Stimme einer Frau am Ausgang der nahegelegenen U-Bahn-Station war sogar zu hören. Trotzdem überwachte eine größere Anzahl von Sicherheitskräften das leere Stadion.
Wäre das Stadion vollbesetzt gewesen, hätten die echten Fans ganz bestimmt ihre wahre Freude an einem packenden und rasanten Spiel gehabt. Bereits in der siebten Minute wurde der Torreigen durch den Senegalesen Dame N’Doye für Lok eröffnet. Zehn Minuten später erhöhte Alexander Samedow sogar auf 2:0 für den Gast. Spartak ließ sich aber nicht schocken und erzielte wiederum zehn Minuten später den Anschlusstreffer durch Jura Mowsisjan aus Armenien.
Danach entwickelte sich eine spannende Partie auf höchstem Niveau, wobei beide Teams ihre Chancen auf weitere Tore hatten. In der 77. Minute blieb es erneut Dame N’Doye vorbehalten, die schlechte Abwehrleistung von Spartak zu bestrafen und mit seinem zweiten Tor eine gewisse Vorentscheidung für die Eisenbahner zu erzielen. Alle Anstrengungen von Spartak danach, das Ergebnis doch noch einmal spannend zu gestalten, scheiterten an der cleveren und stabilen Spielweise von Lok.
Das war Lokomotive sein sechster Sieg in den letzten acht Spielen. Lokomotive ist jetzt der erste Verfolger von Tabellen-Spitzenreiter Zenit. St. Petersburg muss nächste Woche nach Moskau reisen, wieder vor leeren Rängen bei Spartak.
Derby-Sieg für Kuban
Der Bulgare Ivelin Popov schoss mit seinem 2:0, in der ersten Minute der Nachspielzeit, Kuban Krasnodar zu einem verdienten 2:1 (0:0)-Sieg in einem lebendigen russischen Premier-Liga-Derby gegen den FK Krasnodar.
Der Rumäne Georg Bucur hatte am Sonntag Kuban in der 64. Minute mit 1:0 in Führung gebracht. Dabei schob er ganz clever das Leder unter dem herausstürzenden FK-Torhüter ins Netz. Für FK Krasnodar blieb nur noch der Ehrentreffer in der dritten Minute der Nachspielzeit durch den Stürmer von der Elfenbeinküste Gerard Gough.
Nach der 1:5-Niederlage vor einer Woche bei Titelverteidiger ZSKA Moskau scheint der Höhenflug von FK Krasnodar, nach sieben Siegen in 13 Spielen, erst einmal gestoppt zu sein. FK bleibt trotz der Niederlage auf Platz sechs in der Tabelle, Kuban verbesserte sich auf den neunten Tabellenplatz. Für Kuban steht am Donnerstag das Europa-League-Heimspiel gegen Swansea City als nächstes auf dem Programmplan.
Dynamo auf Europa-League-Kurs
Ohne den deutschen Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi hat Dynamo Moskau am Samstag den Sprung auf einen Europa-League-Platz geschafft. Das Team gewann gegen Tom Tomsk mit 1:0 (1:0) und verbesserte sich in der Tabelle auf Rang fünf. In der heimischen Chimki-Arena entschied ein kurioses Eigentor von Innenverteidiger Wladimir Rykow in der 42. Minute die Partie zugunsten der Gastgeber.
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