Wenn, dann präsentiert das russische Statistikamt Rosstat meist am späten Freitagnachmittag lebenswichtige Daten zur Bevölkerung aus dem vorvergangenen Monat. 125.357 Babys kamen zur Welt, 208.237 Russen verließen sie – ein Rückgang um 82.880 Menschen.
Im August war das Coronavirus die Haupttodesursache bei 38.603 Menschen, bei weiteren 4.977 Fällen wird es als Haupttodesursache angenommen, bedarf aber weiterer medizinischer Klärung. Bei 1.254 Patienten beschleunigte Covid -19 als Begleiterkrankung den Tod und im Juli hatte Covid-19 als komorbide Erkrankung in 4.555 Fällen keinen Einfluss auf den Eintritt des Todes. Zwischen 20 und 25 Prozent aller Todesfälle im August standen im Zusammenhang mit Covid.
Verglichen mit der Sterblichkeit im August 2020 stiegen die Zahlen um 32,5 Prozent. Im Vergleich gegenüber dem Zeitraum Januar bis August 2020 waren es 18,9 Prozent, so die Daten von Rosstat. Die stellvertretende Premierministerin Tatjana Golikowa sagte RIA Nowosti zufolge, dass fast 82 Prozent des Anstiegs der Sterblichkeit sind auf Covid-19-Todesfälle zurückzuführen sind.
Der Mediziner und Covid-Experte Dr. Kirill Masliev glaubt nicht, dass die aktuellen Zahlen über Morbidität und Mortalität vor dem Hintergrund niedriger Impfraten möglicherweise nicht die letzten sind. „Oktober und November werden extrem schwierige Monate.“
Seit anderthalb Monaten sind eine negative Wachstumsdynamik und Antirekorde für die Sterblichkeit zu beobachten. So kann der Anstieg der Sterblichkeit die Marke von 1.000 Toten täglich überschreiten und Werte von bis zu 1.200 registrierten Fällen erreichen.
Russlands Verantwortliche sind unterdessen nicht in der Stimmung, die Pandemiebeschränkungen radikal und allgemein zu verschärfen. Die Sprecherin des Föderationsrats, Walentina Matwienko, schloss am 6. Oktober die Einführung einer gesamtrussischen Sperre aus. Auch der Vorsitzende des Oberhauses des Parlaments zeigte sich zuversichtlich, dass keine Impfpflicht im Land eingeführt wird. Der Pressesprecher des Präsidenten Dmitri Peskow wiederum nannte die Einführung von Sperren „ein unerwünschtes Szenario“. Der Kreml sei besorgt über die Dynamik der Inzidenz und forderte eine Ausweitung des Impfschutzes gegen das Coronavirus. Bis zum 8. Oktober haben sich 42,4 Millionen Russen vollständig impfen lassen.
Am Freitag starben innerhalb von 24 Stunden 968 Russen, 3,42 Prozent mehr als am Vortag (936) und das Maximum seit Beginn der Pandemie. 29.362 Menschen haben sich infiziert, 7,77 Prozentmehr als gestern (27.246) und das Maximum seit dem 24. Dezember.
Die Gesamtzahl der Todesopfer hat 215.453 erreicht, teilte das operative Hauptquartier in Moskau mit, Rosstat kommt auf 254.221 mit bestätigter oder vermuteter Coronavirus-Infektion Verstorbene.
Die Gesamtzahl der Fälle stieg auf 7.746.718, wovon 6.840.845 als genesen gelten. Die Differenz von 905.873 abgezogen der Todesfälle ergibt rund 650.000 – wohl die, die mit dem Virus irgendwie zu tun hatten.
[hrsg/russland.NEWS]
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