Frankreich begrüßt Schritte zur Wiederherstellung der strategischen Stabilität in Europa, erwartet jedoch genauere Einzelheiten zu dem von Präsident Putin geäußerten Vorschlag, keine 9M729-Raketen auf dem Kontinent zu stationieren, vorbehaltlich gegenseitiger Schritte der NATO-Staaten. Dies teilte der Pressedienst des französischen Außenministeriums mit.
„Wir nehmen den Vorschlag Russlands im Rahmen eines so wichtigen Dossiers zur Kenntnis, über das ein eingehender Dialog geführt werden sollte. Wir warten noch immer auf detaillierte Informationen von russischer Seite zu diesem Vorschlag, um die Zuverlässigkeit der Sicherheitsvorteile zu beurteilen, die er Frankreich und seinen Verbündeten bringen wird“, sagte das französische Außenministerium bei einem Briefing.
Das französische Außenministerium bedauert die Beendigung des Vertrags über die Beseitigung von Raketen mittlerer und kleinerer Reichweite (INF) und erinnert an seine grundlegende Rolle für die Sicherheit Europas. Zugleich plädiert Paris für eine „gemeinsame Diskussion über die Bedingungen für die Wiederherstellung der strategischen Sicherheit in Europa“.
„Dazu gehören Rüstungskontrolle im Zusammenhang mit der Beendigung des INF und Diskussionen über die Verlängerung des Vertrags über Maßnahmen zur weiteren Reduzierung und Begrenzung strategischer Angriffswaffen (START). Wir bekräftigen die Forderung an Russland und die USA, sich auf eine Verlängerung nach Februar 2021 zu einigen“, so die Pressestelle des Außenministeriums.
Der INF-Vertrag, der Moskau und Washington den Besitz von ballistischen Raketen und Marschflugkörpern mit einer bodengestützten Reichweite von 500 bis 5.500 Kilometern untersagte, wurde 1987 abgeschlossen und hörte im August 2019 auf zu existieren. Bereits im September desselben Jahres wurde bekannt, dass der russische Präsident Wladimir Putin ein Moratorium für die Stationierung solcher Raketen in Europa und anderen Regionen, einschließlich der NATO-Mitglieder, vorgeschlagen hatte, doch die Vereinigten Staaten lehnten die Initiative faktisch ab.
[hrsg/russland.NEWS]
COMMENTS