„Fort Trump“ in Polen chancenlosAnaconda US- und polnische Soldaten Bild US-Army

„Fort Trump“ in Polen chancenlos

Die Pläne Polens und der USA, in Polen einen amerikanischen Militärstützpunkt namens „Fort Trump“ zu errichten, werden höchstwahrscheinlich nicht umgesetzt, doch die Parteien erwägen andere Optionen, schreibt am Freitag das Informationsportal Onet.

Polen war bereit, 1,5 bis 2 Milliarden US-Dollar in die Infrastruktur der neuen Basis zu investieren, und die Amerikaner sollten eine Panzerdivision im Land stationieren. Das entsprechende Dokument wurde vom polnischen Verteidigungsministerium erstellt und den Medien zur Verfügung gestellt. Danach wurde das Thema in Washington von den Präsidenten der beiden Länder – Andrzej Duda und Donald Trump – diskutiert.

Laut Onet „hat dieses Konzept praktisch keine Chance zur Umsetzung“. „Beide Seiten suchen jedoch nach einer Kompromissmöglichkeit, um die permanente US-Militärpräsenz in Polen zu erhöhen“, schreibt das Portal. Nach seinen Angaben wird nun der Einsatz „amerikanischer militärischer Vorräte an Ausrüstung und Munition, Elementen der Kommando- und Geheimdienststruktur“ in Polen diskutiert. „Dies ist ein Konzept, das nach unseren Quellen derzeit von Polen und den Vereinigten Staaten diskutiert wird“, informiert Onet.

In der Diskussion geht es auch um die Anzahl der Soldaten und ihre Nationalität. Die Frage, ob eine der in Westeuropa bereits existierenden Einrichtungen übertragen oder eine neue geschaffen werden soll, wird diskutiert. Die polnische Seite zieht die zweite Option vor.

Kürzlich besuchte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak die USA und sprach mit Vertretern des Landes, um die Präsenz amerikanischer Soldaten in Polen auszubauen. Es gibt jedoch keine offiziellen Informationen sowie keine Meldung, ob die Verhandlungen gut verlaufen sind.

Auf einer Pressekonferenz am 18. September im Weißen Haus hatte Duda die US-amerikanischen Behörden aufgefordert, mehr amerikanische Truppen nach Polen zu schicken, was, wie er sagte, sowohl im Interesse Washingtons als auch von Warschau liegt, weil sie zur Sicherheit der letzteren beitragen.

Duda erklärte, dass er während seiner Gespräche mit Trump über die Schaffung eines amerikanischen Militärstützpunkts namens Fort Trump in Polen Witze gemacht habe. Zuvor hatte Warschau seine Bereitschaft bekannt gegeben, zwei Milliarden US-Dollar für den Bau einer solchen Basis bereitzustellen. Trump erzählte Reportern noch am selben Tag, dass er den Vorschlag des polnischen Präsidenten ernsthaft studieren würde.

Zurzeit ist in Polen eine amerikanische Panzerbrigade mit etwa 3.500 Mann im Rotationsverfahren im Einsatz. Ein multinationales NATO-Bataillon von rund tausend Soldaten ist ebenfalls im Land stationiert.

[hmw/russland.NEWS]

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