Flugzeugunglück in Moskau: Medien berichten von Fehlern der Pilotenscr tv360

Flugzeugunglück in Moskau: Medien berichten von Fehlern der Piloten

Bei der Suche nach der Ursache für die Flugzeugkatastrophe am Moskauer Flughafen Scheremetjewo vergangenen Sonntag gehen die Ermittler nach Informationen der Zeitungen RBK und Kommersant vor allem von einem Pilotenfehler aus.

Die Piloten sollen bei der Landung die notwendige Absolut- sowie die Sinkgeschwindigkeit überschritten haben, sodass die Maschine eine harte Landung habe hinlegen müssen. Dabei habe das Fahrwerk des Flugzeuges die Brennstoffbehälter durchbohrt und die Maschine infolge Feuer gefangen.

Befragte Experten machen ebenfalls die Crew für die Katastrophe verantwortlich: Die Piloten hätten sich erstens dafür entschieden, durch eine Gewitterfront zu fliegen und sich zweitens mit der Landung zu sehr beeilt. Besser wäre es gewesen, über dem Flughafen zu kreisen dabei den Kraftstoff teilweise zu verbrauchen.

Zusätzlich kam bei der Befragung der Piloten Denis Evdokimov und Maxim Kuznetsov heraus, dass sie nach der Landung des Flugzeugs ein Seitenfenster in der Kabine geöffnet haben. Diese Aktion kann den Luftzug und damit die Verbrennungsgeschwindigkeit erhöht haben.

Ungewöhnlich ist auch, dass die Piloten die Triebwerke des Flugzeugs nicht unmittelbar nach der Landung abgestellt haben. „Die Motoren funktionierten, bis sie gelöscht wurden“, sagte eine Quelle.

Mitarbeiter von Rosaviation führten nach einem Flugzeugabsturz eine ungeplante Inspektion von Aeroflot durch. Man sei in erster Linie daran interessiert, ob die Besatzung des verunglückten Fliegers im Aeroflot-Schulungszentrum eine Schulung absolviert hat und ob diese Schulung den festgelegten Standards entsprach. Manchmal wird an Simulatoren für andere Flugzeugtypen trainiert, häufig erhalten Fluglinienpiloten eine solche Ausbildung nicht vollständig.

Der Absturz mit dem Flugzeug Sukhoi Superjet 100 ereignete sich am Sonntagabend. Der Liner folgte von Moskau nach Murmansk. Nach 28 Flugminuten entschied die Crew, zum Flughafen der Hauptstadt zurückzukehren. Das Flugzeug konnte erst beim zweiten Versuch landen. Bei der harten Landung zerbrach das Fahrwerk und die Maschine geriet auf der Landebahn in Brand. Dann breitete sich das Feuer auf das gesamte Heck aus. 41 Menschen getötet. 33 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder konnten dem Feuer entkommen.

Der Suchoi Superjet-100 ist die erste Neuentwicklung des russischen Flugzeugbaus nach dem Ende der Sowjetunion, der Kurzstreckenflieger ist seit 2011 zugelassen. Die Fluggesellschaft Aeroflot hatte erst im vergangenen Herbst den Kauf von weiteren 100 Jets des Typs angekündigt.

[hub/russland.NEWS]

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