Finnland sagt nein zur NATO

Finnland wird seinen blockfreien Status nicht aufgeben sagte ein Vertreter des finnischen Verteidigungsministeriums der russischen Zeitung »Iswestija«.

Lediglich 30 Prozent der finnischen Bevölkerung würden für einen Beitritt stimmen. Die finnische Regierung sieht in Russland keine Bedrohung für die nationale Sicherheit des Landes. Experten warnen allerdings, dass der Westen trotzdem versuchen wird, Finnlands Waffen in die NATO zu zwingen.

Juha Martelius, Sonderberaterin des finnischen Verteidigungsministeriums, sagte der »Iswestija«, dass das Land niemals irgendwelche Pläne hatte, einem militärischen oder politischen Block beizutreten. „Etwa 25-30% der Bürger – lediglich so viel – unterstützen die Idee, sich der NATO anzuschließen.

Finnland hat eine Grenze von 1340 km mit Russland, was für die NATO von entscheidender Bedeutung ist.

Franz Klintsevitsch, erster stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des Russischen Föderationsrates erklärte, „durch die Erweiterung der NATO würden die USA weiterhin die Schlinge um Russland enger ziehen, indem sie Militärbasen einrichten und Stellungen in strategisch wichtigen Gebieten einnehmen. Finnlands Führung ist sich bewusst, dass nach dem Beitritt zur NATO das Territorium des Landes durch die Allianz zu ernsthaften und umfangreichen Infrastrukturveränderungen gezwungen wird. Finnland ist eines der wenigen Ländern, das objektiv versteht, dass die eingerichteten Militärbasen ein potenzielles Ziel für Luftschläge darstellen“.

Der Beitritt Montenegros zur NATO demonstriere, dass der NATO-Führung die Meinung der Bürger gleichgültig ist, denn die Mehrzahl der Bürger dort sei gegen einen Beitritt. Man solle daher nicht erwarten, dass die Anti-NATO-Stimmung in der finnischen Gesellschaft einen Beitritt 100-prozentig verhindern wird. In der Zukunft können die USA den Druck auf Helsinki verstärken, um ein weiteres Land in die NATO zu zwingen, schreibt die »Iswestija«.

[Hanns-Martin Wietek/russland.NEWS]

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