Finnland nimmt fast vollständigen Stopp des Güterverkehrs aus Russland in Kauf

Finnland nimmt fast vollständigen Stopp des Güterverkehrs aus Russland in Kauf

Die Schließung von vier Grenzübergängen wird den Frachtverkehr zwischen Russland und Finnland nahezu zum Erliegen bringen. Dies erklärte der Leiter der Statistikabteilung des finnischen Zolls, Olli-Pekka Penttilä. Güterzüge werden jedoch weiterhin den Eisenbahnkontrollpunkt Vainikkala an der russischen Grenze passieren.

„An der Ostgrenze kamen im Oktober Lastwagen aus Vaalimaa, Nuijamaa, Imatra und Niirala an, aber es gab keinen Güterverkehr aus anderen Orten an der Ostgrenze. Am 18. November 2023 wird der Güterverkehr an der östlichen Landgrenze fast zum Erliegen kommen“, schrieb Olli-Pekka Penttilä im sozialen Netzwerk X.

Die finnische Regierung hat beschlossen, die Grenzübergänge Vaalimaa, Nuijamaa, Imarta und Niirala an der süd-östlichen Grenze zu Russland vom 18. November dieses Jahres bis zum 18. Februar 2024 zu schließen.  Begründet wurde die Entscheidung mit der steigenden Zahl illegaler Einwanderer aus Russland. Helsinki wirft Russland vor, Migrantinnen und Migranten ohne Papiere über die Grenze zu schleusen, um das seit April zur Nato gehörende Finnland zu destabilisieren. In den vergangenen Monaten registrierten die finnischen Behörden einen Anstieg der Zahl von Schutzsuchenden aus dem Nahen Osten und Afrika, vor allem aus dem Irak, dem Jemen und aus Somalia. „Wir wollen, dass dieses Phänomen aufhört und dass die Grenzaktivität wieder normal wird“, sagte Regierungschef Petteri Orpo. Nach Angaben des Grenzschutzes in Südostfinnland wurden am Mittwoch 75 Asylbewerber registriert. Das waren mehr als in der gesamten Vorwoche.

Flüchtlinge können nun nur noch an den Hunderte Kilometer weiter nördlich gelegenen Grenzstationen Vartius, Salla, Kuusamo und Raja-Jooseppi einen Antrag stellen.

Russland und Finnland trennt eine 1340 Kilometer lange Landgrenze. Die Beziehungen zwischen den Ländern haben sich seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 deutlich verschlechtert. Die Führung in Moskau hatte den Nato-Beitritt Finnlands im vergangenen April als „Angriff auf die Sicherheit“ Russlands verurteilt.

 [hrsg/russland.NEWS]

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