„Feuer“ und „Protest“:  Puschkin-Institut wählte Wort des Jahres 2019

„Feuer“ und „Protest“: Puschkin-Institut wählte Wort des Jahres 2019

Die in russischsprachigen Medien im Jahr 2019 am häufigsten verwendeten Worte waren „Feuer“ und „Protest“. Dies geht aus den Ergebnissen einer Studie des Puschkin-Institutes für russische Sprache hervor, teilte die Nachrichtenagentur TASS mit. Das Wort des Jahres soll „die Stimmung oder die Sorgen des ausgehenden Jahres widerspiegeln und als Begriff von kultureller Bedeutung einen langfristigen Einfluss haben“.

Der Leiter des Projekts „Wort des Jahres“ am Puschkin-Institut, Michail Osadtschij, erklärte die häufige Verwendung des Wortes „Feuer“ mit dem Brand in der französischen Kathedrale Notre Dame und den Waldbränden in Sibirien. Das Wort „Protest“ wurde aufgrund einer Reihe von Demonstrationen in Moskau, Hongkong und Paris populär.

Zu den hundert Schlüsselwörtern und Redewendungen des Jahres 2019 gehörten in Russland auch: der Beginn der Rentenreform, der Machtwechsel in Kasachstan, der Absturz der Ethiopian Airlines Boeing 737 MAX, die Winteruniversiade in Krasnojarsk, der Machtwechsel in der Ukraine, der Absturz der SSJ 100 am Flughafen Scheremetjewo sowie  Wahlen in das Moskauer Parlament.

Besonders hoben die Experten den Begriff „souveränes Internet“ hervor. „Man kann mit Sicherheit sagen, dass in unserer Sprache ein neuer, stabiler Ausdruck erschienen ist, der die Besonderheiten der russischen Realität widerspiegelt und eine besondere Erklärung für einen Ausländer erfordert“, so Osadtschij.

Das Wort des Jahres wird in vielen Ländern gesucht. So wählte Oxford Dictionary das Wort 2019: es war der Ausdruck „Climate Emergency“ (Klimanotfall), berichtete die New York Times. Er wurde aus einer ökologischen Kurzliste ausgewählt, die Ausdrücke und Wörter wie Klimaschutz, Klimaverleugnung und Umweltbelange enthielt.

Voriges Jahr hatte ein Expertenrat vom Zentrum der kreativen Entwicklung der Russischen Sprache das Wort des Jahres 2018 in Russland ausgewählt. Die Mitglieder des Rates – bekannte russische Schriftsteller, Sprachwissenschaftler, Journalisten, Soziologen, Filmregisseure, Pädagogen, Publizisten und Philosophen – hatten das Nervengift „Nowitschok“ zum Wort des Jahres gekürt.  Damals gehörten die Begriffe Rente, Harassment oder Mundial zu den Top Ten der wichtigsten Wörter des vergangenen Jahres.

[hrsg/russland.NEWS]

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