Eine Meldung und ein Bild geistern durch die deutschen Medien: Ein Separatist der nach dem Abschuss der malaysischen Maschine MH-17 im Donbass „triumphierend“ (Zitat Karl-Georg Wellmann, CDU-Bundestagsabgeordneter ab 26:10 min. in „Anne Will“ bei der ARD ) einen Stoffaffen eines gestorbenen Kindes über dem Kopf wie eine Trophäe hoch hält. Die Bestie in Menschengestalt – auch so ähnlich bezeichnet in der BILD-Zeitung mitsamt Foto.
Jetzt haben wir ja gerade erst einen „Fakt oder Fake“ Artikel über den ZDF-Beitrag gemacht, der eine Separatistin mit Morddrohung gegen Poroschenko gezeigt hat und der durch eine an sich falsche Diffamierung von Putin-Fans seinen wahren, auch nicht viel besseren Charakter offen zeigte – die Manipulation durch Schnitt aus dem Zusammenhang. Aber der Separatist, der an der Absturzstelle angeblich toten Kindern Stofftiere klaut – das ist für uns schon ein Muss. Wenn das schon von Medienkonzernen wie der rennomierten britischen BBC und dem US-Giganten NBC berichtet wird oder eben in der Talkshow Anne Will von einem bekannten CDU-Politiker als Beleg herangezogen wird, dass es sich bei den separatistischen Kämpfern um „irgendwelche Freischärler, irgendwelche Kriminelle“ handelt. Diesen Beleg wollten wir uns schon einmal anschauen. Dass die Bild-Zeitung das Foto offensichtlich gebracht hat, sprich natürlich nicht unbedigt für Qualität.
Die Entstehung des Fotos im Film
Die Aufnahme entstand am Rande eines Ortstermins der OSZE-Beobachter. Auch die Gegenseite, die proseparatistische russische Seite Info Korpus war da, als das Foto vom „Teddybär-Schänder“ entstand und machte folgenden Film:
Natürlich ist eine solche Quelle ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Da die Aufnahmen aber unkommentiert und weitgehend ungeschnitten sind, glauben wir nicht an eine Manipulation und sie entspricht genau dem Szenario auf dem berühmten Foto. Ab 0:25 Minuten sind die meist westlichen Journalisten zu sehen, zu erkennen an ihren Splitterschutzwesten, die OSZE-Beobachter sind auch leicht auszumachen. Die entscheidende Stelle kommt bei 0:59 Minuten. Hier sehen wir den Separatisten mit dem hoch gehaltenen Teddy und die westlichen Fotografen, die gerade das Foto ihres Lebens machen. Ob der Soldat aus dieser anderen Perspektive „triumphierend“ wirkt, überlassen wir unseren Zuschauern dieser unkommentierten Originalaufnahme. Bei 1:10 legt der Separatist das Stofftier wieder hin, nimmt seine Mütze ab und bekreuzigt sich nach orthodoxer Art.
Dieser Mann wird bezichtigt, Triumphgefühle angesichts des Abschusses einer Zivilmaschine mit fast 300 Toten zu haben, von rennomierten Journalisten großer westlicher Sendeanstalten und einem konservativen deutschen CDU-Politiker, der als „Experte“ durch Talkshow tingelt. Es mögen andere einen anderen Eindruck haben, aber wir glauben, dass dieser Mann einfach keine Erfahrung mit dem Umgang mit professionellen Pressefotografen mit Multiauslöser. Und er empfang überhaupt kein Triumphgefühl, sondern war vielmehr bewegt, ohne das richtig ausdrücken zu können. Er hatte nur Pech, dass westliche Presseagenturen kein Interesse an einem bewegten Separatisten haben. Aber das mag auch nur unser Eindruck sein, weil wir eine russische Onlinezeitung sind. Hier schreibt aber kein Russe und er empfindet das so – völlig subjektiv. Für russland.RU ein eindeutiger Fake – kein Triumph, keine Trophäe, weil auch nicht behalten. Dieser Punkt geht klar an die Separatisten durch Selbstqualifikation ihrer erbitterten Gegner.
Obiges Bildzitat Quelle Bild-Zeitung
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