Der Waffenstillstand ist in greifbarer Nähe, aber die militärische Situation wird für die Separatisten aktuell offenbar rapide schlechter in Folge massiver Angriffe der Regierungstruppen von Armee und Nationalgarde
Nach einem Bericht der Kiewer Onlinezeitung Politnavigator, die eher in Opposition zur aktuellen Regierung steht, fahren ukrainische Armee und Nationalgarde ungeachtet der möglichen Befriedung massive Angriffe auf die Stadt unter ebenso massiver Zuhilfenahme von schwerem Gerät, wie hier ukrainischen Kampfpanzern direkt vor der Stadt im Einsatz:
https://www.youtube.com/watch?v=97l0SFvGo6Y
Hier sehen wir ukrainische Pioniere, beim Vormarsch auf die Stadt in einem Amateurfilm vom gestrigen Tag:
https://www.youtube.com/watch?v=wfOlOx7GeOc
Stetiger Strom von Regierungstruppen in die Stadt
laut einer Stellungnahme des örtlichen Separatistenführers Strelkow wird die Stadt über kurz oder lang fallen, wenn es keine Hilfe aus Russland gäbe. In die Stadt ergieße sich ein stetiger Strom vom Waffen und Kämpfern der Regierungstruppen – man solle sich hier von einzelnen Meldungen über abgeschossene Flugzeuge oder Panzer nicht beirren lassen. Auch die Onlinezeitung Nahnews berichtet von schweren Kämpfen um Slawjansk, die Eroberung des Vorortes Nikolajewka durch Regierungstruppen, eine vollständige Umzingelung der Stadt und einem Zusammenbruch des Handynetzes. Aus Nikolajewka gibt es einen Amateurfilm hierzu:
Ungeachtet der Hoffnung auf eine Waffenruhe herrsche Panik in der verbliebenen örtlichen Bevölkerung, die vom Politnavigator auf etwa 30.000 Menschen geschätzt wird.
Separatisten unzufrieden mit Moskau
Die Separatisten leiden unter einem massiven Mangel an schwerem Gerät wie großkalibrigen Waffen und sehen sich der geballten Macht der kompletten ukrainischen Armee gegenüber. Ein ander Separatistensprecher wird mit der Beteuerung zitiert, das fast ausschließlich ukrainische Staatsbürger in den Reihe der Separatisten kämpfen, auch wenn sie sich „als Russen“ fühlten. Dementsprechend herrsche unter ihnen Unzufriedenheit mit der „Passivität“ Moskaus. Gerade solche Aussagen sprechen gegen Unterstellungen in den letzten Wochen, die Separatisten würden von der russischen Regierung massiv unterstützt. In der Tat scheint Unterstützung aus Russland von privater Seite auszugehen und nur von der Krim auch von öffentlichen Stellen organsiert zu werden. Das Vorhandensein russischer Freiwilliger wird von den Separatisten nicht bestritten, unter anderem Kosaken aus der angrenzenden Region Rostow. Auch der Einsatz von Streumunition wird der ukrainischen Armee vorgeworfen und tatsächlich unterstützen mehrere Amateuraufnahmen von vor Ort diesen Vorwurf. Aufnahmen gibt es aus Slawjansk von gestern vom Einsatz des umstrittenen Mehrfachraketenwerfers Grad durch die ukrainische Armee:
Kämpfe in Lugansk – Bombenanschlag auf Armeebüro in Odessa
Auch laufen laut Nahnews Meldungen um, die Nationalgarde erschieße auch Separatisten, die sich mit weiter Fahne ergeben wollten. Ein entsprechender Vorfall habe sich bei einem Ort namens Dmitraschkowsk ereignet. Auch aus Lugansk werden wieder tote Zivilisten in Folge der Kämpfe gemeldet. Möglich ist, dass die Regierungstruppen jetzt noch einmal massiv in die Offensive gehen, um sich für kommende Verhandlungen eine stärkere Ausgangsposition zu verschaffen. Einen Bombenanschlag auf ein Rekrutierungsbüro der Armee wird aus dem südukrainischen Odessa gemeldet. Hierbei wurde eine Person verletzt, schreibt die örtliche Onlinezeitung Tajmer. Die Explosion sei so stark gewesen, dass sie umliegende Gebäude und Bäume in Mitleidenschaft gezogen hätte (hier Fotos beim Originalartikel) Im mehrheitlich russischsprachigen Odessa gibt es viele Sympathisanten des Antimaidan.
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