Europäischer Neid auf Fußball-WM 2018 in Russland

Moskau. Der Cheftrainer der russischen Fußballnationalmannschaft, Fabio Capello, erkennt die Gefahr eines „Blocks von Gegnern Russlands“ in Europa, in Bezug auf die Veranstaltung der Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Dieses berichtet die russische Sportzeitung „Sport-Express“ am Dienstag. Am 2. Dezember 2010 in Zürich setzte sich Russland gegen die Gemeinschaftsbewerbungen von Spanien und Portugal, der Niederlande und Belgien, sowie die Bewerbung von England durch und erhielt den Zuschlag für die Austragung der Fußball-WM-Endrunde 2018. Jetzt macht sich eine breite Front in europäischen Medien bemerkbar und versucht das Gastgeberland der Endrunde 2018 zu verunglimpfen.

Einheitlich hatten europäische Medien über einen angeblichen Rassismus-Eklat während des Champions League Spiels zwischen ZSKA Moskau und Manchester City (1:2) in Chimki, in der Oblast Moskau, berichtet. City-Mittelfeldspieler Yaya Toure soll auf Grund seiner Hautfarbe Opfer fremdenfeindlicher Schmährufe und rassistischer Beschimpfungen durch ZSKA-Fans geworden sein. Der ivorische Nationalspieler hatte angeblich während der Partie wiederholt Affenlaute gegen sich gehört – diese hörten aber nur er selbst und seine Vereinsführung. Lese dazu: ZSKA reagierte auf angebliche Rassismus-Vorwürfe durch Yaya Toure

 

ZSKA Moskau wurde darauf mit einem Teilausschluss seiner Fans für das Champions-League-Spiel gegen Bayern München am 27.November belegt, dieses durch die Kontroll- und Disziplinarkommission der UEFA.

 

ZSKA Generaldirektor Roman Babajew sagte gegenüber „Sport-Express“ zu dem Urteil: „Auf der einen Seite haben wir die mildeste mögliche Strafe erhalten, in dieser Saison haben einige Clubs in Europa in ähnlichen Situationen härtere Sanktionen erhalten. Auf der anderen Seite haben wir keine Schuld. Ich denke nicht, dass unsere Fans ein rassistisches Verhalten an den Tag gelegt hatten. Dies wird auch durch das Zeugnis des Delegierten der UEFA und des Inspektors des Spiels bestätigt. Natürlich können wir nicht mit dem Urteil der UEFA zufrieden sein.

 

Dazu kommt auch noch die mediale Berichterstattung der versammelten europäischen Presse über einen Vorfall beim Flug -Moskau-Manchester- durch angeblich sechs betrunkene und randalierende Fans von ZSKA, die auf dem Flug zum Champions-League-Rückspiel gegen City in Manchester waren. Hier unser Bericht und ein Video – zur Richtigstellung der Vorkommnisse während des Fluges: Video: ZSKA-Fans in Kopenhagen verhaftet

 

In allem was zu diesen Ereignissen aus Europa zu hören und zu lesen war, sieht Fabio Capello jetzt ein Zeichen der sich anbahnenden Kampagne gegen Russland.

 

„Das Rassismus-Problem ist äußerst kompliziert“, zitiert „Sport-Express“ den Coach der Sbornaja am Dienstag. „In der Situation, die wir jetzt beobachten, muss man aber ernsthaft, konsequent und entschlossen sein. In Europa entsteht ein Block von Gegnern Russlands, was sich auf die Austragung der Fußball-WM 2018 auswirken kann.“

 

Fabio Capello, der selbst die englische Nationalmannschaft trainiert hatte, identifiziert sich aber nicht mit dieser Berichterstattung aus Europa. „Manche Länder mögen radikal gegen Russland auftreten. Meine Position ist aber zu 100 Prozent superrussisch. Viele Länder wollten die Fußball-WM bei sich austragen. Hier muss man auf der Hut sein und darf es nicht zulassen, dass dieses Thema breitgetreten wird“, sagte Capello ganz klar gegenüber „Sport-Express“.

 

Mediale Inhalte entsprechen nicht immer der Realität. Medien sollen die gesellschaftliche Realität widerspiegeln, sie sollen die Wirklichkeit repräsentieren. Damit haben sie bei der Darstellung von Werten eine gewisse Machtfunktion. Natürlich spielen oftmals auch ihre eigenen Werteüberzeugungen eine große Rolle, indem was und wie sie es darstellen. Medien können die Entwicklung und Orientierung der Weltbilder und der Einstellungen beeinflussen.

 

Somit muss heutzutage ein hoher Aufklärungsbeitrag geleistet werden, um vor einer unsachgemäßen Nutzung und nicht gerechten Inhalten in Medien zu schützen. Mediale Inhalte entsprechen leider nicht immer der Realität.

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