Europäische Kommission: Zurzeit keine Gespräche mit Russland über den Kauf von  Sputnik V

Europäische Kommission: Zurzeit keine Gespräche mit Russland über den Kauf von Sputnik V

Die Europäische Kommission (EK) verhandele noch nicht mit Russland über den Kauf des russischen Covid-19-Impfstoffs Sputnik V für den Einsatz in der Europäischen Union, sagte EK-Sprecher Stefan de Keersmaeker.

„Wie ich schon letzte Woche sagte, gibt es derzeit keine Gespräche zwischen unserem Verhandlungsteam und dem Hersteller des russischen Impfstoffs“, sagte er am Montag bei einem Briefing in Brüssel.

De Keersmaeker erinnerte jedoch daran, dass die EU-Impfstrategie eine gemeinsame Strategie ist. „Die Mitgliedsstaaten können zusammen mit der Kommission jederzeit entscheiden, das Portfolio der (für die EU zugelassenen) Impfstoffe zu erweitern.“

Zuvor hatten am Montag mehrere Medien unter Berufung auf Quellen berichtet, dass die EU möglicherweise Gespräche mit Russland über den Kauf des Impfstoffs Sputnik V für EU-Länder aufnimmt.

Das erste EU-Land, in dem Sputnik V zum Einsatz kam, war Ungarn, dessen Einwohner seit Februar mit dem russischen Impfstoff geimpft werden

Laut deutschen Medien will Russland jedoch nach eigenen Angaben seinen Impfstoff Sputnik V nun auch in Deutschland herstellen lassen. Es gebe bereits Abkommen mit mehreren Firmen in EU-Staaten. Zugelassen ist Sputnik V in der EU aber noch nicht, erklärt der Chef des staatlichen Direktinvestmentfonds RDIF, Kirill Dmitrijew der Agentur Interfax, sein Land habe mit Unternehmen eine Vereinbarung darüber getroffen. Namen nannte er allerdings nicht.

Abkommen habe es auch mit Firmen in Frankreich, Italien und Spanien gegeben. Damit wolle man den Beginn von Lieferungen des russischen Vakzins an europäische Länder sicherstellen, wenn eine Zulassung in Europa vorliege. Darüber hinaus gebe es auch Gespräche mit anderen Unternehmen, um den Impfstoff an jene Länder zu liefern, die Sputnik V auch ohne EU-Zulassung einsetzten, so Dmitrijew.

In den deutschen Medien werden schon die ersten Stimmen laut – federführend ist die Welt –, die in der Absicht, Sputnik V in Europa zu produzieren und zu vertreiben, eine geopolitische Attacke Russlands, vergleichbar mit Nord Stream 2,  sehen wollen.

[hmw/russland.NEWS]

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