Europäische Kommission beschuldigt Telegram und VKontakte der „Piraterie“

Europäische Kommission beschuldigt Telegram und VKontakte der „Piraterie“

Die Europäische Kommission hat die Liste der Organisationen und Ressourcen aktualisiert, die die Piraterie und die Verbreitung gefälschter Waren fördern. In einer vorläufigen Version des Berichts werden erstmals das soziale Netzwerk VKontakte und der Telegram-Messenger aufgeführt.

Die Liste, die seit 2018 geführt wird, wird auf der Grundlage von Beschwerden von Copyright-Inhabern erstellt. VKontakte und Telegram wurden in eine neue Rubrik mit „problematischen sozialen Netzwerken“ aufgenommen. Die Europäische Kommission machte unter Berufung auf Branchenvertreter die mangelnde Reaktionsfähigkeit von Telegram gegenüber raubkopierten Inhalten verantwortlich. VKontakte, so heißt es in dem Dokument, ermöglicht es den Benutzern, auf Raubkopien von Büchern und Filmen zuzugreifen, auch über eingebettete Player. Über Telegram können Raubkopien über öffentliche Kanäle ausgetauscht werden. Technologieunternehmen könnten bald mit Geldstrafen von bis zu 6 Prozent des weltweiten Umsatzes rechnen, wenn sie sich weigern, illegale Inhalte zu entfernen.

Neben anderen Piratendiensten, die explizit oder angeblich von Russland aus kontrolliert werden, nannte die Europäische Kommission den Torrent-Tracker Rutracker, den Dienst für die Suche nach wissenschaftlichen Veröffentlichungen Sci-Hub, die Websites Libgen.is und Bookfi.net. Das Dokument erwähnt auch den TUI-Marktplatz und andere Dienstleistungen des ukrainischen Unternehmens EVO sowie das Einkaufszentrum Gorbushkin Dvor in Moskau. Nach Angaben der Europäischen Kommission berichten Vertreter der Industrie in Beschwerden regelmäßig über den Verkauf von gefälschten Elektronik-, Haushalts- und Schönheitsprodukten.

Der Pressedienst von VKontakte zeigte sich überrascht über die Aufnahme des sozialen Netzwerks in die Liste der Europäischen Kommission. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben bereits Vereinbarungen mit Universal Music, Sony Music, Warner Music und anderen Musiklabels sowie mit Rechteinhabern von Videoinhalten getroffen. „Wir bieten Urheberrechtsschutz mithilfe digitaler Fingerabdrucktechnologien und verbessern ihn ständig, da ständig moderne technologische Fortschritte beim Kopieren und Verteilen von Informationen auftauchen“, berichtete das Unternehmen.

[hrsg/russland.NEWS]

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