Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew, der armenische Premierminister Nikol Paschinjan und der russische Präsident Wladimir Putin haben nach Gesprächen in Moskau eine gemeinsame Erklärung über die Entwicklung von Berg-Karabach verabschiedet.
Demnach werden die drei Länder eine Arbeitsgruppe unter der Leitung der stellvertretenden Ministerpräsidenten Russlands, Armeniens und Aserbaidschans zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme von Berg-Karabach bis Ende Januar 2021 bilden.
Der Schwerpunkt der Arbeit wird auf der Sanierung von Verkehrsverbindungen liegen. Konkrete Projekte müssen von den Expertenuntergruppen bis Ende Februar vorgelegt werden, heißt es in der Erklärung.
Nach den Gesprächen sagte Alijew, dass Aserbaidschan einen Transportkorridor durch armenisches Gebiet in die Autonome Republik Nachitschewan und dann in die Türkei bekommen wird. Für Armenien wird eine Eisenbahnverbindung mit Russland und dem Iran über das Territorium von Aserbaidschan hergestellt.
Für Alijew „zieht die gemeinsame Erklärung im Wesentlichen einen Schlussstrich unter das, was letztes Jahr passiert ist.“ Paschinjan hingegen hält den Konflikt in Berg-Karabach für „ungeregelt“ und den Status des Konfliktgebietes für nicht festgelegt.
Alijew und Paschinjan begrüßten sich zu Beginn des Treffens, gaben sich aber nicht die Hand.
Der bewaffnete Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan in Berg-Karabach eskalierte im Herbst 2020. Mitte November einigten sich die Parteien unter Beteiligung Russlands auf einen Waffenstillstand, und Aserbaidschan kontrolliert seitdem die Hälfte des Gebiets der nicht anerkannten Republik Berg-Karabach.
[hmw/russland.NEWS]
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