„Einer in unmittelbarer Nähe“ – Putin geht wegen Coronavirus in Selbstisolation

„Einer in unmittelbarer Nähe“ – Putin geht wegen Coronavirus in Selbstisolation

Putin wird für eine „gewisse Zeit“ in Quarantäne bleiben, teilte der Kreml am Dienstag mit. Der russische Präsident Wladimir Putin werde sich in Selbstisolation begeben nachdem bei mehreren Personen in seinem engeren Kreis das Coronavirus diagnostiziert wurde.

Bei einem Online-Treffen von Wladimir Putin mit Mitgliedern der Regierung und der Partei Einiges Russland teilte der Präsident mit, dass sich in seiner Umgebung mehrere Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben. „Einer von ihnen hat in unmittelbarer Nähe mit mir zusammengearbeitet“, sagte Putin und betonte, dass er den ganzen Tag mit dem Kranken in Kontakt gewesen sei.

Später am Dienstag bestätigte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gegenüber der Presse, dass es mehrere Covid-Fälle in Putins engstem Kreis gebe, gab aber nicht an, bei wem die Krankheit diagnostiziert wurde. „Der Präsident ist absolut gesund“ und sei negativ auf das Coronavirus getestet worden, so Peskow.

Die Selbstisolierung bedeutet, dass Putin an den Gipfeltreffen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) und der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in Duschanbe per Videokonferenz teilnehmen wird, die heute begonnen haben und   bis zum 17. September dauern. Putin wird den chinesischen Präsidenten Xi Jinping nicht persönlich treffen.

Die meisten Personen, die sich mit Putin treffen, müssen sich vorher mehrere Tage lang selbst isolieren. Anfang September mussten sich russische Sportler vor einem Treffen mit dem russischen Präsidenten einer Quarantäne unterziehen. Nicht vorzeitig isoliert hatten sich der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko und der syrische Präsident Baschar al-Assad, mit denen Putin in den letzten Tagen ebenfalls persönlich sprach.

Ende März hatte der russischsprachige Dienst der BBC errechnet herausgefunden, der Kreml habe 30 Millionen Euro aus dem Reservefonds der Regierung ausgegeben, um Personen in Quarantäne zu schicken, bevor sie sich mit Putin trafen. Ebenfalls im März hatte Putin seine Impfung gegen das Coronavirus bekannt gegeben. Später bestätigte er, dass er den in Russland hergestellten Impfstoff Sputnik V erhalten habe.

„Das ist ein reales Experiment: Mal sehen, wie Sputnik V in der Praxis tatsächlich funktioniert“, so der Präsident, bevor er sich in die Isolation begab. „Ich hoffe, dass alles so wird, wie es sein sollte. Sputnik V wird seine hohen Parameter zum Schutz vor Covid-19 im wirklichen Leben zeigen.“

[hrsg/russland.NEWS]

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